Connect with us

Panorama

Terror erschüttert Frankreich: Lehrer auf offener Straße enthauptet

Published

on

Spread the love

Ein Mann wurde am Freitag in einem Pariser Vorort attackiert und offensichtlich enthauptet. Die Terror-Fahnder ermitteln, Präsident Macron spricht von einem islamistischen Anschlag.

Der Vorfall hatte sich im Pariser Vorort Conflans-Sainte-Honorine am Freitagnachmittag ereignet. Berichten zufolge wurde der Mann auf offener Straße angegriffen und enthauptet. Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen. Das Opfer soll Berichten zufolge Karikaturen des Propheten Muhammad im Unterricht gezeigt haben. Der mutmaßliche Täter wurde kurze Zeit später im nahe gelegenen Éragny von der Polizei aufgegriffen. Laut Medien hat er versucht, die Polizei anzugreifen – daraufhin hat diese auf ihn geschossen und getötet.

Mehrere Medien berichteten, dass es sich bei dem Angreifer um einen 18-jährigen Tschetschenen handeln soll. Er soll mit einem Küchenmesser bewaffnet gewesen sein. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür nicht.

Muhammad-Karikaturen als Auslöser

Der 47 Jahre alte Geschichtslehrer soll im Unterricht Muhammad-Karikaturen gezeigt haben, als er das Thema „Meinungsfreiheit“ behandelte. Der Sender „BFM“ berichtete von einem Video, das der Vater eines Schülers Anfang des Monats auf Youtube veröffentlicht haben soll. In dem Video soll es auch um die Muhammad-Karikaturen gegangen sein. Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron nannte keine Details zum Tatablauf und verwies auf die Staatsanwaltschaft, die sich später äußern werde. Bei der Attacke handele es sich laut Macron eindeutig um einen islamistischen Terroranschlag. Das sagte er am späten Freitagabend in der Nähe des Tatorts. „Einer unserer Mitbürger wurde heute ermordet, weil er lehrte, weil er Schülern die Freiheit der Meinungsäußerung, die Freiheit zu glauben und nicht zu glauben lehrte“.

Rechte instrumentalisieren Anschlag für ihre Agenda

„Der Islamismus führt einen Krieg gegen uns: Wir müssen ihn mit Gewalt aus unserem Land vertreiben“, reagierte Rechtsaußen-Politikerin Marine Le Pen auf Twitter. Bildungsminister Jean-Michel Blanquer schrieb im Netz von einem Angriff auf die Republik: „Unsere Einheit und Entschlossenheit sind die einzige Antwort auf die Ungeheuerlichkeit des islamistischen Terrorismus.“ Einen Lehrer anzugreifen, bedeute, alle französischen Bürger und die Freiheit anzugreifen, schrieb der Präsident der Nationalversammlung, Richard Ferrand, auf Twitter.

Erst vor wenigen Wochen hatte es vor dem ehemaligen Redaktionsgebäudes des Satiremagazins Charlie Hebdo in Paris eine Messerattacke gegeben. Dabei wurden zwei Menschen verletzt – auch hier gehen die Ermittler von einem Terror-Hintergrund aus. Auf die Redaktion von Charlie Hebdo hatte es im Januar 2015 einen tödlichen Anschlag gegeben. Zu Prozessbeginn hatte das Magazin erneut Karikaturen des Propheten veröffentlicht und wurde massiv bedroht. Der Täter der Messerattacke gab an, dass er dies nicht ertragen habe.

Frankreich mehrmals Ziel

Gleichzeitig läuft in Paris seit Anfang September der Prozess gegen mutmaßliche Helfer der Terrorserie im Januar 2015, bei der insgesamt 17 Menschen getötet wurden. Nur unter hohen Sicherheitsbedingungen kann man den Justizpalast überhaupt betreten. Ein Urteil wird im November erwartet. Die Redaktion von Charlie Hebdo sprach den Angehörigen des getöteten Lehrers ihr Mitgefühl aus.

Bereits 2015 war ein Mann bei einem islamistisch motiviertem Angriff enthauptet worden. Ein 35-Jähriger war damals bei dem Versuch überwältigt worden, in einem Industriegas-Werk in Saint-Quentin-Fallavier bei Lyon Explosionen herbeizuführen. Er hatte zuvor seinen Arbeitgeber enthauptet und den Kopf mit zwei Islamistenflaggen auf den Fabrikzaun gesteckt.

Frankreich wird seit Jahren von islamistischen Anschlägen erschüttert. Dabei starben mehr als 250 Menschen. Daher ist die Terrorgefahr fast ständig im Bewusstsein der Menschen. Frankreichs Regierung hat den Kampf gegen den Terror zu einer Top-Priorität gemacht und warnt immer wieder, dass die Gefahr von Angriffen sehr hoch sei.

Continue Reading