Corona
Türkei: Neue Ausgangssperre umfasst Ramadanfest
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat wegen der Corona-Krise eine viertägige Ausgangssperre über die Feiertage am Ende des Fastenmonats Ramadan angekündigt. Sie beginne am Vorabend vom Ramadanfest in der Nacht zum 23. Mai und ende am 26. Mai, sagte Erdoğan am Montag nach einer online abgehaltenen Kabinettssitzung in Istanbul. Die Maßnahme gelte für das ganze Land.
Die Türkei erlässt seit Wochen weitgehende Ausgehverbote in ausgewählten Provinzen über das Wochenende oder an Festtagen. Bis Dienstag − einem Feiertag in der Türkei − gilt etwa noch eine Ausgangssperre in 15 Städten und Provinzen, darunter in Ankara, Istanbul und Izmir. Erdoğan sagte, er hoffe, dass die Ausgangssperren nach dem Fest aufgehoben werden könnten. Reisebeschränkungen für 15 Städte, darunter Ankara und Istanbul, würden allerdings um weitere 15 Tage verlängert. Damit bleiben die Regionen vorerst weitestgehend abgeschottet.
Moscheen bleiben am ersten Tag vom Ramadanfest geschlossen
In ausgewählten Moscheen würden zudem ab dem 29. Mai wieder Gebete zugelassen, sagte der Präsident. Damit steht auch fest, dass am kommenden Sonntag in den Moscheen kein Festgebet verrichtet wird. Schulen, die seit dem 16. März geschlossen sind, sollen ab September wieder öffnen. Senioren ab 65 Jahren und unter 20-Jährige, für die seit dem 21. März ein tägliches Ausgehverbot gilt, dürften wie auch schon vergangene Woche an ausgewählten Tagen vor die Tür.
Der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca teilte am Montag mit, an einem Tag seien 1158 neue Coronavirus-Fälle gemeldet worden, damit stieg die Zahl der gemeldeten Infizierten auf rund 151 000. An einem Tag seien zudem 31 Menschen mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Damit stieg die Zahl der Todesopfer auf 4171. Die Zahlen sind aber seit Wochen rückläufig.
Die Türkei hatte am 11. März ihren ersten Coronavirus-Fall gemeldet und zahlreiche Maßnahmen erlassen, die aber nun schrittweise wieder gelockert werden.
dpa/dtj