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Corona

Türkischer Innenminister verteidigt Ausgangssperre und Zeitpunkt der Verkündung

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Der türkische Innenminister Süleyman Soylu hat auf die immer lauter werdende Kritik an der am Freitagabend verhängten Ausgangssperre und vor allem der kurzfristigen Verkündung reagiert.

„Hätten wir die Ausgangssperre gestern zu einem früheren Zeitpunkt verkündet, wäre es dann besser gewesen, wenn es tagsüber einen Ansturm auf die Läden gegeben hätte, wie wir es in anderen Ländern gesehen haben? Erinnern Sie sich bitte nur daran, wie die Läden zum Teil geplündert wurden. Es gab einen regelrechten Ansturm auf Toilettenpapier und Lebensmittel. Wäre das besser gewesen, oder schlimmer?“, erklärte Soylu in einer Live-Sendung bei „Habertürk“.

Die türkische Regierung hatte gestern Abend wegen der Corona-Krise für dieses Wochenende kurzfristig Ausgangsbeschränkungen in 31 Städten verhängt. Das Verbot gilt seit Mitternacht bis Mitternacht in der Nacht zum Montag. Weil die Maßnahme nur mit knapp zwei Stunden Vorlauf verkündet wurde, setzten in Istanbul und andernorts sofort Panikkäufe ein. In Supermärkten, vor Bäckereien und Nachbarschaftsläden bildeten sich Schlangen. Die geltenden Mindestabstand-Regeln wurden weitestgehend genauso missachtet wie das Mundschutzgebot.

Soylu spricht von 250.000 Menschen auf den Straßen

Soylu bestätigte, dass es am Abend zu Panikkäufen gekommen sei, aber insgesamt sei alles im Rahmen geblieben und es gebe keinen Grund, das Ausmaß zu übertreiben. Innerhalb von „ein bis anderthalb Stunden“ habe man „etwa 250.000 Menschen auf den Straßen sehen können“. Das habe sich dann aber „in kurzer Zeit erledigt“.

Bislang seien an diesem Samstag gegen 2.756 Personen, die sich nicht an die Ausgangssperre hielten, Strafen ausgesprochen und Verfahren eingeleitet worden. Der Großteil der Bevölkerung halte sich aber an die Verordnung, teilte das Innenministerium mit.

Experten befürchten, dass die 48-stündige Ausgangssperre nicht viel bringen werde und sich stattdessen möglicherweise tausende Menschen neu infiziert haben könnten. In der Türkei sind bislang über 1.000 Menschen an den Folgen des Coronavirus gestorben.

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