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Panorama

Umweltkatastrophe: Feuer in der Türkei erreichen Kraftwerk mit 40 Tonnen Kohle

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Die Feuer an der türkischen Mittelmeerküste halten Einsatzkräfte und Bevölkerung weiter in Atem. In Muğla erreichen die Brände ein Kohlekraftwerk.

Derart schwere Brände habe es seit mehr als zehn Jahren nicht gegeben, sagte Doğanay Tolunay, Forstingenieur an der Istanbul-Universität der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. 2008 habe es wie nun auch in Antalya zuletzt Brände ähnlichen Ausmaßes gegeben. Das türkische Forstamt teilte mit, acht Brände seien weiterhin nicht unter Kontrolle.

„Der Wind ist auch heute stark“, sagte Außenminister und Ex-Antalya-Abgeordneter Mevlüt Çavuşoğlu. Er bleibe die größte Herausforderung bei den Löscharbeiten. Die Feuer wüten seit Tagen an der auch bei Touristen beliebten Mittelmeerküste. Besonders betroffen sind die Regionen Antalya und Muğla. Etliche Menschen mussten vor den Bränden fliehen. In türkischen Fernsehsendern erzählten Betroffene von ihrer Flucht vor den Flammen. Landwirte der Region berichteten, sie hätten teilweise ihr Vieh dem Feuer überlassen müssen und all ihr Hab und Gut verloren. Bisher starben acht Menschen im Zusammenhang mit den Bränden.

16.000 Menschen auf der Straße

In Milas in der Region Muğla griffen die Flammen schließlich auf ein Kohlekraftwerk über. Der Bürgermeister der Gemeinde, Muhammet Tokat, twitterte am Abend, die Flammen hätten das Kraftwerk erfasst. Das Werk würde evakuiert. Einer Youtube-Journalistin zufolge aber erst kurz bevor das Gebäude von den Flammen umzingelt war. Einigen Berichten zufolge sind dort bis zu 40 Tonnen Kohle gelagert. Allein in Muğla wurden bisher 2000 Häuser beschädigt, 16.000 Menschen mussten ihre Unterkünfte bisher verlassen, sagte Innenminister Süleyman Soylu.

Das Feuer zerstöre Wälder und Felder, sagte Tolunay. Das genau Ausmaß sei erst zu beziffern, wenn die Brände vollständig gelöscht seien. Schätzungen zufolge seien aber bisher mehr als 100.000 Hektar den Feuern zum Opfer gefallen. Die Zahl der jährlichen Waldbrände in der Türkei habe sich seit den 80er Jahren mehr als verdoppelt, sagte Tolunay. Dass Brände verstärkt auftreten würden, sei klar gewesen, das Land habe sich aber nicht darauf vorbereitet.

Seit Beginn der Brände vergangene Woche wird immer wieder Kritik an der Ausstattung der Einsatzkräfte laut. Mittlerweile sind offiziellen Angaben zufolge 16 Löschflugzeuge im Einsatz, Unterstützung kommt demnach aus Kroatien, Spanien, der Ukraine, Russland, dem Iran und Aserbaidschan.

dpa/dtj

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