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Corona

Was stimmt denn nun? Verwirrung um Ein- und Ausreisen in der Türkei

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Bis vor wenigen Tagen herrschte in der Türkei noch eine gewisse Ruhe und Gelassenheit. Selbst der erste, offiziell bekannt gewordene Infektionsfall am Mittwoch sorgte noch nicht für viel Aufregung, obwohl auch viele Türken mit Hamsterkäufen begannen. Ähnlich wie in Deutschland waren auch in der Türkei Desinfektionsmittel sowie lange haltbare Lebensmittel gefragt.

Doch spätestens seit den am Donnerstag und Freitag getroffenen Maßnahmen gibt es in der Türkei fast nur noch ein Thema: das Coronavirus. Darüber berichten die Medien nun rund um die Uhr. Viele Fernsehsender erfassen sogar in einem dauerhaft eingeblendeten Ticker, wie viele Infektions- und Todesfälle es in den betroffenen Ländern und weltweit gibt.

Länderübergreifendes Chaos innerhalb kürzester Zeit

Für den erhöhten Puls vieler Menschen in der Türkei war vor allem die Kürze der Zeit verantwortlich, in der die Maßnahmen getroffen wurden. Da es in der Türkei wochenlang keine bekannt gewordenen Fälle gab, kam das für den Großteil der Bevölkerung überraschend. Insbesondere die Einschränkung der Reisebestimmungen und noch mehr ihre Kommunikation verursachte länderübergreifend Chaos.

Länderübergreifend, weil das Innenministerium am frühen Freitagabend verkündete, dass es keine Flüge mehr in neun europäische Länder, darunter auch Deutschland und Österreich, geben werde. Später wurde der Erlass präzisiert und auch die Einreise aus diesen Ländern untersagt. Diese Regelung trat am Samstag um 8 Uhr türkischer Zeit in Kraft und soll bis zum 17. April gelten.

Was ist mit in Deutschland lebenden Türken mit deutschem und/oder türkischem Pass?

Nun fragten sich viele in Deutschland lebende Türken mit deutscher und/oder türkischer Staatsbürgerschaft, die derzeit in der Türkei sind, ob sie noch ausreisen könnten. Schließlich ging das nicht klar aus dem Beschluss des Ministeriums hervor. Die Fluggesellschaft Turkish Airlines teilte daraufhin mit, dass sie Passagiere, die in Europa leben, aber zur Zeit zu Besuch in der Türkei sind, ausfliegen werde, und zwar bis zum 17. März. Auch SunExpress und andere Gesellschaften ließen wissen, dass es bei der Ausreise keine Probleme gebe. Letzte Frist sei allerdings der 20. März.

Am Samstagabend konnte unsere Redaktion niemanden in der Konsulatshotline der türkischen Republik erreichen. Das türkische Konsulat in Düsseldorf verschaffte zumindest kurzzeitig Klarheit. Auf eine Frage, wie in Deutschland lebende Türken zurück nach Deutschland kommen können, antwortete ein Admin der Konsulatsseite mit folgenden Worten: „Sie können bis zum 20. März zurückkehren. Das sind unsere derzeitigen Informationen.“

Einreise nur noch bis heute Mitternacht möglich

Diese uneinheitliche Regelung führte zu noch mehr Verwirrung unter den vielen Passagieren. Unsere Redaktion erreichten zahlreiche Videoaufnahmen aus den Flughäfen in Istanbul und Antalya, die das Chaos dokumentieren. Inzwischen hat die Zivile Luftfahrt-Direktion der Türkei erklärt, dass zumindest eine Einreise in die Türkei von Türken, die sich derzeit in den entsprechenden Ländern befinden, nur noch bis heute Mitternacht (15.3.) türkischer Zeit möglich ist. Wer danach noch im Ausland ist, muss nach heutigem Stand damit rechnen, bis mindestens 17.4.2020 dort zu verbleiben.

Was die Ausreise nach Deutschland angeht, ist es derzeit ratsam, direkt mit seiner Fluggesellschaft in Kontakt zu treten, am besten an den Schaltern am jeweiligen Flughafen. Des Weiteren kann man sich auf der Seite des Auswärtigen Amtes, den Homepages oder Social Media-Accounts der Fluggesellschaften oder eben der türkischen Konsulate informieren.

Generell zu empfehlen ist derzeit ein genereller Verzicht aufs Reisen. Überall besteht die Gefahr, zumindest in Quarantäne gesteckt zu werden. Alle Länder ergreifen weitreichende Maßnahmen, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Das gilt auch für Reisen mit dem Auto, dem Zug oder dem Bus. Sollte man im Ausland sein und zurück zu seinem Wohnort zurückkehren wollen, besteht auch die Möglichkeit, über Drittländer zurückzufliegen, sprich mit einem Umstieg.