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Panorama

Wohl auch Deutsche unter den Toten: IS bekennt sich zu Anschlag in Istanbul

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2017 begann für die Türkei leider so, wie das alte Jahr aufgehört hatte: blutig. Bei einem Anschlag in Istanbul sterben in der Silvesternacht 39 Menschen. Jetzt hat sich die Terrormiliz IS zu der Tat bekannt.

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Das neue Jahr war gerade einmal etwas mehr als eine Stunde alt, als es seine Unschuld verlor. Gegen 1.15 Uhr erschoss ein Bewaffneter 39 Menschen im Istanbuler Nachtclub Reina, 65 weitere wurden verletzt.

Die Terrormiliz IS hat sich nun zu der Attacke bekannt. In einer im Internet verbreiteten Botschaft hieß es, „ein heldenhafter Soldat des Kalifats“ habe die Tat in einem der „berühmtesten Nachtclubs, in dem die Christen ihr abtrünniges Fest feiern“, begangen.

Normalerweise verbreitet die „Nachrichtenagentur“ Amak, ein Sprachrohr des IS, derartige Bekennerschreiben. Den jüngsten Anschlag allerdings hat der IS selbst für sich beansprucht. Dies könnte ein Zeichen sein, dass die Tat von der Terrormiliz geplant und in Auftrag gegeben wurde – nicht von einem Einzeltäter, der sich lediglich zum IS bekannte.

Täter weiter auf der Flucht

Türkischen Medienberichten zufolge stammt der Täter aus Zentralasien, wahrscheinlich aus Kirgistan oder Usbekistan. Er ist auf der Flucht, türkische Behörden fahnden nach ihm. Unklar ist, ob es sich um einen oder mehrere Täter handelt. Augenzeugen hatten zunächst von zwei Männern berichtet. Innenminister Süleyman Soylu sagte jedoch, die Ermittlungen wiesen auf nur einen Schützen hin. Nach der Tat hatten verschiedene Medien berichtet, dass der Angreifer ein Weihnachtsmannkostüm getragen habe. Dies konnte bislang nicht bestätigt werden.

Aufzeichnungen von Überwachungskameras zeigen, wie sich in der Silvesternacht ein bewaffneter Mann dem Club nähert. Am Eingang erschießt er zwei Menschen. Einer davon ist Polizist, der in der Silvesternacht im Einsatz war. Nun ist der Weg ins Innere frei. Der Täter schießt wahllos um sich, trifft zahlreiche Feiernde. Einige springen in den Bosporus, um sich zu retten. Das Wasser ist im Winter eiskalt. Der Täter entkommt, womöglich hat er sich unter die Flüchtenden gemischt. Er hat 39 Menschen getötet und 65 weitere verletzt, teils schwer. Es ist die Rede von großen Sicherheitsmängeln.

Zahlreiche Ausländer unter den Opfern

Die Opfer sind unterschiedlicher Herkunft, 26 von ihnen haben einen ausländischen Pass. Die meisten von ihnen kommen aus arabischen Ländern wie Saudi-Arabien, dem Libanon oder dem Irak. Eine Leiche konnte noch nicht identifiziert werden. Möglicherweise sind auch zwei Deutsche unter den Opfern. Angehörige befänden sich auf dem Weg in die Türkei, um die teils stark entstellten Opfer zu identifizieren. Einer von ihnen soll türkische Wurzeln haben.

Das Reina ist ein exklusiver Nachtclub auf der europäischen Seite Istanbuls und liegt direkt am Bosporus. Ein Club für die Reichen und Schönen, junge säkulare Türken kommen gern hierher. Auch unter Ausländern ist das Reina beliebt. Es ist ein Zeichen des pulsierenden Nachtlebens der Metropole. In der Silvesternacht wurde es zum Schauplatz einer menschenverachtenden Tat.