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Keine Ergebnisse beim ersten Gipfel: Türkische Zyprer wollen keinen Minderheiten-Status

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Ein erstes Treffen zwischen den politischen Führern der beiden Teile Zyperns in der von den UN kontrollierten Pufferzone am 2. Juni brachte keine Fortschritte. Der Präsident des türkischen Teils der Insel, Derviş Eroğlu, lehnte ein Angebot der griechischen Seite zur Wiedervereinigung ab, da die türkischen Zyprer demnach lediglich den Status einer Minderheit zuerkannt bekommen würden.

Derviş warf seinem griechisch-zyprischen Amtskollegen Nicos Anastasiades vor, sich nicht an vorhergehende Abkommen zu halten, die seine Vorgänger unterfertigt hatten. Auch ein Rotationsprinzip an der Staatsspitze sei im Vorschlag Nordzyperns nicht vorgesehen, monierte Derviş. Ein solches war jedoch von der griechischen Seite bereits zu früheren Zeiten akzeptiert worden.

Der aktuelle Vorschlag sah jedoch eine permanente griechische Präsidentschaft vor, einen türkischen Vizepräsidenten, eine einheitliche Wählerliste für den Vizepräsidenten, eine aktive Rolle der EU im Verhandlungsprozess, ein Landaustausch zu Gunsten der griechischen Zyprer und eine gleichzeitige Debatte über einen Schutzmachtstatus der Türkei und den künftigen Status auf der Insel geborener türkischer Staatsbürger vor.  

Eroğlu betonte, eine rotierende Präsidentschaft sei eine Mindestforderung der türkischen Seite. Bereits die früheren Präsidenten Mehmet Ali Talat und Demetris Christofias hätten sich darauf geeinigt. Der griechisch-zyprische Präsident hingegen betonte, eine einheitliche Wählerliste würde das Verlangen nach Bi-Zonalität eindämmen und es griechischen Zyprern ermöglichen, ihren türkischen Führer mitzubestimmen.

Die Spezialbeauftragte der UN für Zypern, Lisa Buttenheim, unterstrich jedoch, die dreieinhalbstündigen Gespräche wären in einer „konstruktiven und ehrlichen Weise“ geführt worden. Beide Seiten hätten sich bereit erklärt, ihre Vorschläge zu allen essenziellen Fragen miteinander zu erörtern.

Die nächsten Treffen sind für den 23. Juni und 7. Juli geplant. Man wolle künftig zwei Mal monatlich zusammentreffen. Nach zwei Jahren der wechselseitigen Eiszeit waren auf Druck der USA hin im Februar Gespräche zur Wiedervereinigung der beiden Landesteile auf der Mittelmeerinsel wiederaufgenommen worden.