SPD-Jugendchef in Istanbul: „Abrutschen der Türkei verhindern“

Bei der Demonstration protestierte Philipp Türmer unter anderem gemeinsam mit Melis Asya Bozalı, der stellvertretenden Vorsitzenden der CHP-Jugendorganisation, für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Foto: CHP Youth
Nach der Verhaftung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu wächst der internationale Protest gegen die politische Lage in der Türkei. Auch Philipp Türmer, Chef der SPD-Jugendorganisation, reiste in die Türkei, um sich solidarisch zu zeigen.
Bei einem Besuch in der Türkei hat sich der Vorsitzende der SPD-Jugendorganisation Jusos, Philipp Türmer, klar an die Seite der türkischen Protestbewegung gestellt. Wie er DTJ-Online gegenüber erklärte, habe er gemeinsam mit Mitgliedern der CHP-Jugend und weiteren internationalen Delegierten in Istanbul an einer Demonstration teilgenommen.
„Die CHP Youth und die Jusos in der SPD sind Schwesterorganisationen“, so Türmer. Schon in der Vergangenheit habe es regelmäßige Delegationsreisen zwischen beiden Organisationen gegeben, die auch künftig fortgesetzt werden sollen. Unterstützt wurde die aktuelle Reise, die letzte Woche stattfand, von der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Bundesregierung soll Druck erhöhen
Auslöser für die Delegationsreise war die Verhaftung von Ekrem İmamoğlu. Türmer betonte, dass die Jusos ein klares Zeichen der Solidarität setzen wollten. „Wir unterstützen sie in ihrem Kampf gegen ein vollständiges Abrutschen der Türkei in die Autokratie und für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit“, erklärte Türmer. Er forderte auch die Bundesregierung auf, den Druck auf Ankara zu erhöhen und sich für die Freilassung von İmamoğlu sowie aller politischen Gefangenen einzusetzen.
Bei der Demonstration in Istanbul zeigte sich der Jusos-Chef gemeinsam mit weiteren Delegationsmitgliedern wie Rachid Khenissi, Vizepräsident der Jugendorganisation YES (Young European Socialists), öffentlich solidarisch. Eindrücke davon teilte Khenissi auf seinem Instagram-Account.
„Mir persönlich gibt es Mut zu sehen, wie viele junge Menschen gerade in der Türkei auf die Straße gehen und für Demokratie und Gerechtigkeit kämpfen“, so Türmer weiter. Der Austausch mit den türkischen Genossinnen und Genossen habe ihn in seiner Überzeugung bestärkt, dass internationale Solidarität zwischen den Jugendorganisationen der Arbeiterbewegung heute wichtiger sei denn je.