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Erdrutsch in Samsun: Vater und zwei Töchter sterben – Empörung groß

  • April 29, 2025
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Erdrutsch in Samsun: Vater und zwei Töchter sterben – Empörung groß

In der nordtürkischen Stadt Samsun ist es am Sonntagabend zu einem tödlichen Erdrutsch gekommen. Eine vierköpfige Familie wurde dabei von Gesteinsmassen verschüttet – drei Mitglieder starben. Die Empörung ist groß, allerdings nicht wegen dem Unglück an sich.

Das Unglück ereignete sich an der Samsun-Ordu-Straße im Stadtteil Canik. Von einem Berghang lösten sich große Erd- und Gesteinsmassen und stürzten auf eine Tankstelle, die direkt neben einem Einkaufszentrum liegt. Besonders betroffen war der Fahrzeug-Waschbereich, unter dem ein Auto vollständig begraben wurde.

In dem Fahrzeug oder unmittelbar daneben befand sich eine vierköpfige Familie. Die 31-jährige Mutter Çiğdem Kaya wurde schwer verletzt aus den Trümmern gerettet und in die Universitätsklinik gebracht. Dort wurde sie wegen mehrfacher Brüche an den Beinen operiert. Ihr Ehemann Adem Kaya sowie die beiden Töchter Ayla (7) und Açelya Lina (5) hingegen konnten nur noch tot geborgen werden.

Besitzer der Tankstelle in Haft

Wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtet, wurde unmittelbar nach dem Unglück ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet. Justizminister Yılmaz Tunç gab bekannt, dass ein stellvertretender Generalstaatsanwalt und ein Staatsanwalt mit dem Fall beauftragt wurden.

Im Zuge der Ermittlungen nahm die Polizei den Betreiber der Tankstelle, M.Z.G., sowie den verantwortlichen Geschäftsführer K.Y. fest. Nach Abschluss der Vernehmungen wurden beide dem Haftrichter vorgeführt. Der Geschäftsführer wurde unter Auflagen freigelassen, der Eigentümer M.Z.G. kam in Untersuchungshaft.

Tragische Unfälle in der Türkei nicht selten

Die Behörden prüfen nun, ob die Tankstelle ordnungsgemäß genehmigt wurde und ob Sicherheitsauflagen missachtet wurden. Die Empörung ist in jedem Fall groß. „Wie kann es sein, dass an einer solch gefährlichen Stelle eine Tankstelle betrieben werden kann?“, fragten mehrere User in sozialen Medien an Innenminister Ali Yerlikaya gerichtet.

In der Türkei kommt es leider immer wieder zu tragischen Unfällen, bei denen leichtsinniges Verhalten oder mangelnde Sicherheitsvorkehrungen eine zentrale Rolle spielen. Ob bei Bauarbeiten, im Straßenverkehr oder im Umgang mit gefährlichen Materialien – häufig werden grundlegende Vorsichtsmaßnahmen missachtet. Dies führt nicht selten dazu, dass Menschenleben gefährdet oder sogar verloren werden.

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