Panorama
Sechs Jahre nach Ankara-Attentat: Festnahmen bei Gedenken
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Die türkische Polizei ist gegen Teilnehmer einer Gedenkveranstaltung für die Opfer eines schweren Terroranschlags von vor sechs Jahren in Ankara vorgegangen. Dabei sei auch Tränengas eingesetzt worden.
Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu wurden zwischenzeitlich 22 Menschen festgenommen. Die Behörden erlaubten nach Angaben des Online-Mediums „bianet“ lediglich den Familien der Opfern und einigen Vertretern der Zivilgesellschaft, sich zum Gedenken vor dem Bahnhof – dem damaligen Ort des Attentats – zu versammeln. Sie hielten schwarze Luftballons hoch und legten rote Nelken nieder.
Heute jährt sich der Anschlag auf eine Friedensdemonstration in Ankara zum 6. Mal. 104 Menschen starben. Angehörige und politische Weggefährten, die den Ermordeten vor dem Hauptbahnhof gedenken wollten, werden gerade brutal von der Polizei festgenommen.#10Ekim6Yıl pic.twitter.com/nklfFiKX7L
— Kerem Schamberger (@KeremSchamberg) October 10, 2021
Vor dem Bahnhof der Hauptstadt hatten sich am 10. Oktober 2015 zwei Selbstmordattentäter inmitten einer Friedenskundgebung in die Luft gesprengt und mehr als 100 Menschen mit in den Tod gerissen. Es war einer der schwersten Terroranschläge der jüngeren Geschichte in der Türkei. Die türkische Regierung macht die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für das Attentat verantwortlich, die sich jedoch nicht dazu bekannt hatte.
dpa/dtj