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Antalya (07): Mehr als nur Sonne, Strand und Meer
Bereits der Gründer der Republik Türkei, Mustafa Kemal Atatürk, bezeichnete sie als „die schönste Stadt der Welt”: Antalya. Sie liegt im innersten Winkel des gleichnamigen Golfes (Antalya Körfezi) am Fuße des über 3000 m hohen Lykischen Taurus.
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Bereits der Gründer der Republik Türkei, Mustafa Kemal Atatürk, bezeichnete sie als „die schönste Stadt der Welt”: Antalya. Sie liegt im innersten Winkel des gleichnamigen Golfes (Antalya Körfezi) am Fuße des über 3000 m hohen Lykischen Taurus. In der Mitte des 2. Jhs. v. Chr. legte der pergamenische König Attalos II. Philadelphos (159-138 v. Chr.) die Stadt Attaleia, also das heutige Antalya, an und erhob sie zur Hauptstadt Pamphyliens. 133. v.Chr. fiel Attleia unter die Erbschaft der Römer und 1472 trotzte die osmanische Stadt einer Belagerung durch Europäer und die Festung konnte nicht bezwungen werden. Attleia wurde durch Mauern in drei Teile für Christen, Muslime und Andersgläubige geteilt. Heute gilt Antalya, auch „die Perle” genannt, als einer der wichtigsten Touristenorte an der Südküste der Türkei.
Der gut besuchte Konyaaltı-Strand erstreckt sich 2 km westlich der Stadt und ist gut per Dolmuş (Sammeltaxi) zu erreichen. An ihm reihen sich kleine Hotels, Restaurants und ein Campingsplatz an. Außerdem gibt es im Südosten der Stadt den Adalar-Strand, der auf drei kleinen Inseln liegt, die durch Stäge miteinander verbunden sind. Neben weiteren Stränden bietet Antalya weitere Bademöglichkeiten mit verschiedenen Pools und langen Wasserrutschen sowie einen Aquapark. Doch neben Strand und Meer kann uns Antalya von historischen Ereignissen erzählen, zeigt uns Shopping-Möglichkeiten und erfreut unsere Gaumen mit regionalen Spezialitäten. Hier sind fünf Orte, die man besuchen sollte.
Alter Hafen und Altstadt
Nach der Restaurierung des malerischen Hafenviertels unterhalb der ummauerten Altstadt konzentriert sich der Touristenbetrieb mit Hotels, Gaststätten, Boutiquen und Basarläden auf den auf den Alten Hafen (Jachthafen) und seine Umgebung. Die Altstadt, die östlich von ihm liegt, ist von schmalen Basarstraßen und engen, zum Hafen hinunterführenden Gassen durchzogen. Schön zu betrachten sind außerdem die osmanischen Holzhäuser aus dem 18. und 19. Jh. mit ihren zierlichen Erkern, vorspringenden Balkonen und roten Ziegeldächern.
Nordöstlich vom Alten Hafen steht das Wahrzeichen Antalya: das im seldschukischen Stil errichtete Yivli Minare (Hanneliertes Minarett). Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Kesik Minare bei den Ruinen einer verlassenen Moschee, die ursprünglich eine byzantinische Kirche war. In das Minarett hat vor Hunderten von Jahren ein Blitz eingeschlagen und es geköpft, daher entstand der Name Kesik Minare, was „abgebrochenes Minarett” bedeutet.
Von der hellenistisch-römischen Stadtmauer existieren noch beträchtliche Teile, die z.T. verbaut sind. Am bedeutendsten ist das gut erhaltene Hadrianstor, das im Jahr 130 n. Chr. zu Ehren des römischen Kaisers Hadrian errichtet wurde, als dieser die Stadt besuchte. Das marmorne Tor ist von zwei mächtigen Türmen flankiert und mit drei Bogenöffnungen gut restauriert. Es ist mit ornamentalen Schmuck verziert und an den Bodenplatten sind noch die Spurrillen der römischen Wagen zu erkennen.
Viele Touristen nehmen sich gerne kleine Andenken mit. Martina Yaman, die sich zurzeit in Antalya aufhält, nennt für DTJ-Online Leser, die Orte an denen man besonders gut einkaufen kann: „Markantalya, Terracity (International); Kale İçi (Altstadt, Souvenirs, Kunst, Kunsthandwerk); Läden gegenüber von Kale İçi, ausserhalb der alten Mauern: Hunderte Boutiquen mit allem, was das Herz begehrt….”
Aspendos (antike Stadt mit Amphitheater)
46 km östlich von Antalya, zwischen Side und Alanya, liegt Aspendos. Von dieser antiken Stadt ist das Amphitheater am besten erhalten. Neben der Tatsache, dass Aspendos als ein bedeutendes Handeslzentrum galt, so ist es auch hauptsächlich für dieses Theater bekannt. Es soll zwischen 161-180 von dem Architekten Zenon gebaut und von den Brüdern Curtius gestiftet worden sein. 1800 Jahre nach der Erbauung werden dort auch heute noch Konzerte, internationale Opern- und Ballettfestivals und weitere Verantstaltungen aufgeführt. 20.000 Zuschauer können hier Platz finden. Neben der gut erhaltenen Architektur, sollte man auch die Akustik erleben. Das 30 m hohe Bühnenhaus war mit Marmor verkleidet und mit 40 Säulen, Statuen und Reliefs geschmückt.
Wasserfälle
Im Nordwesten von Antalya findet man zahlreiche Wasserfälle, wie die beiden großen Karstquellen Kırkgöz und Pınarbaşı. Die Quellen verschwinden bereits hinter dem Wasserverteiler (Regülatör) im Höhlensystem Bıykılı Düdeni. Bei Düdenbaşı stürzen dann die Gewässer in überwältigenden Kaskaden in eine enge Schlucht im Travertin. Die oberen Wasserfälle (Düdenbaşı Şelalesi) befinden sich im Nordosten der Stadt. die unteren Wasserfälle (Düden Şelalesi) stürzen im Südosten der Stadt bei einem kleinen Park von der 20 m hohen Travertinkante ins Meer. Dieses Naturschauspiel beeindruckt am stärksten, wenn man es vom Meer aus betrachtet.
Der Kurşunlu Wasserfall liegt ca. 40 km nordöstlich von Antalya und ist sehr natürlich erschlossen. Von vielen Touristen wird er für schöner als der Düden Wasserfall empfunden. Mit kleinen angelegten Fußwegen sowie kleinen Brücken bietet er einen wunderschönen Ausblick auf das Flußtal und die kleinen Wasserfälle. Zudem bietet der Ort viele gemütliche Picknickplätze.
Archäologisches Museum von Antalya
Was man in Antalya unbedingt besuchen sollte, ist das Archäologische Museum von Antalya, das zu den führenden Museen der Türkei zählt. Es liegt etwa 2 km vom Zentrum entfernt und ist am besten mit der Straßenbahn zu erreichen. Es bietet einen guten Einblick in die große Epoche der Vergangenheit des Raumes um den Golf von Antalya vom Neolithikum über die Bronzezeit bis zur hellenistischen-römischen Zeit.
Besonders hervorzuheben sind die Galerie der Götterstatuen, die Galerie der römischen Kaiser, eine Reihe prächtiger Sarkophage, Mosaiken aus Seleukeia sowie die beachtliche Münzsammlung mit dem Münzschatz des Probus, dem Silberschatz von Aspendos, einem 1959 bei Finike gefundenen byzantinischen Goldschatz und dem Silberschatz von Side. Die ethonografische Abteilung mit zahlreichen Exponaten aus türkischer Zeit, wie Waffen, Gewänder, Schmuck, Porzellan etc. sind ebenfalls nennenswert. Interessant ist zu erwähnen, dass das Museum das einzige der Türkei, das eine besondere Abteilung für Kinder eingerichtet hat.
Tekeli Mehmet Paşa Camii und Yivli Minare
Die Tekeli Mehmet Paşa Moschee wurde im 17.Jh. neben dem Uhrturm unter dem Beylerbey Tekeli Mehmet Paşa im typischen osmanischen Stil erbaut. Die Moschee besitzt ein bleigedecktes Kuppeldach und ein hohes Minarett. Die arabischen Inschriften auf türkisfarbenen Fliesen in den Bogenfeldern über den Fenstern ergeben eine schöne Kombination.
Die Yivli Minare Moschee gilt als eine der ersten islamischen Bauwerke in der Region. Sie wird auch „Ulu Camii”, also Große Moschee genannt. Der Name der Moschee bedeutet „Moschee mit gerillten Minarett”. Das Minarett ist 38 m hoch und mit blauen Fliesen dekoriert und hat 90 Studen. Es gilt als das Wahrzeichen Antalyas. Im 13. Jh. wurde die Moschee unter den Seldschuken erbaut. Alaeddin Keykubat hatte sie von einer byzantinischen Kirche in eine Moschee umgebaut. Sie besitzt sechs Kuppeln, die auf 12 Säulen getragenen Bogen ruhen. Zudem beinhaltet sie eine Medrese, die 1250 von dem seldschukischen Wesir Karatay erbaut wurde und zwei Mausoleen (Zincir Kıran und Nigâr Hanım). Ein maßstabgetreues Miniaturmodell der Yivli Minareli Moschee steht im Miniatürk.
Wie in dem Rest der Türkei kann man selbstverständlich auch in Antalya gut speisen. Tahinli Piyaz ist eine typische Spezialität Antalyas, die mit Sesampaste zubereitet wird. DTJ-Online Leserin Olcay Akkuş weiß, wo man gut in Antalya essen kann: „Man sollte auf jeden Fall ins Restaurant „01 Güneyliler“. Man kann dort alles essen und die Bedienung ist super empfehlenswert.”