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Bildung & Forschung

Daron Acemoğlu gewinnt Wirtschaftsnobelpreis 2024

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Daron Acemoğlu ist einer der drei Nobelpreisträger für Wirtschaft 2024. Foto: Petros Giannakouris/AP/dpa
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Die Königliche Schwedische Akademie der Wissenschaften hat den Wirtschaftsnobelpreis 2024 an Daron Acemoğlu, Simon Johnson und James A. Robinson für ihre Arbeit über die Umwandlung von Nationen in wohlhabende Gesellschaften verliehen.

Die drei Ökonomen hatten Länder mit geografisch und wirtschaftlich unterschiedlichen Merkmalen verglichen und kamen zu dem Schluss, dass die Struktur der Institutionen der entscheidende Faktor in diesem Prozess ist.

Jakob Svensson, Vorsitzender des Komitees für den Wirtschaftspreis der Akademie, sagte: „Das Schließen der Einkommensunterschiede zwischen den Ländern ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Dank der bahnbrechenden Forschung von Daron Acemoğlu, Simon Johnson und James A. Robinson verstehen wir jetzt besser, warum Länder erfolgreich sind oder scheitern.“

Acemoğlu: „Wunderbare Überraschung und Ehre“

„Gesellschaften mit schwacher Rechtsstaatlichkeit und Organisationen, die ihre Bevölkerung missbrauchen, schaffen kein Wachstum und keinen Wandel zum Besseren. Die Forschung der Preisträger hilft uns zu verstehen, warum“, erklärte er weiter.

Acemoğlu sagte nach der Entgegennahme des Preises: „Man träumt von einer guten Karriere, aber dies ist etwas, das weit darüber hinausgeht, etwas auf dem Höhepunkt. Es ist eine wunderbare Überraschung und Ehre.“ Zugleich mahnte er: „Wir leben in einer Zeit, in der Demokratien eine schwere Phase durchlaufen.“ Seiner Forschung zufolge dürfte dies langfristig auch die Wirtschaft nicht unberührt lassen.

Der türkisch-amerikanische Ökonom wurde am 3. September 1967 in Istanbul geboren und ist armenischer Abstammung. Seit 1993 lehrt er am Massachusetts Institute of Technology (MIT), wo er den Titel des Elizabeth and James Killian Professor of Economics trägt. Im Jahr 2019 wurde er zudem zum Institutsprofessor ernannt.

Acemoğlu ist vor allem für seine Forschung in der politischen Ökonomie bekannt und hat es sich zum Ziel gesetzt, die Ursachen von Armut besser zu verstehen. Gemeinsam mit James A. Robinson veröffentlichte er die Werke „Economic Origins of Dictatorship and Democracy“ (2006) und „Warum Nationen scheitern“ (2012). Letzteres, das die Rolle von staatlichen Institutionen für die wirtschaftliche Entwicklung von Nationen untersucht, erregte bei seiner Veröffentlichung große Aufmerksamkeit und führte zu intensiven Diskussionen in Wissenschaft und Medien.

Einer der besten Ökonomen seiner Generation

Acemoğlu vertritt eine moderate politische Position und plädiert für eine regulierte Marktwirtschaft. Darüber hinaus äußert er sich regelmäßig zu Themen wie Technologie, Klimawandel und wirtschaftlicher Ungleichheit.

Unter US-amerikanischen Wirtschaftsprofessoren gilt Acemoğlu als einer der besten Ökonomen seiner Generation. Nach dem Ranking von IDEAS/RePEc ist er weltweit der zweitmeistzitierte Wirtschaftswissenschaftler. Zudem zählt er zu den am häufigsten in Universitätskursen zitierten Autoren.