Große Trauer in der Türkei: Absturz einer Militärmaschine kostet ganzer Besatzung das Leben
Bei dem Absturz einer türkischen Militärmaschine im Grenzgebiet zwischen der Georgien und Aserbaidschan sind gestern alle 20 Insassen ums Leben gekommen. Das Verteidigungsministerium bestätigte die traurige Nachricht am Mittwoch und veröffentlichte die Namen aller Verstorbenen.
Am 11. November ereignete sich ein tragischer Flugzeugabsturz in der Grenzregion zwischen Georgien und Aserbaidschan. Ein C‑130-Militärtransportflugzeug der türkischen Luftwaffe, das sich auf dem Rückflug von einem Einsatz in Ganja (Aserbaidschan) befand, stürzte im Gebiet von Signagi in Kachetien ab, etwa fünf Kilometer von der aserbaidschanischen Grenze entfernt. Der Funkkontakt brach rund 27 Minuten nach Eintritt in den georgischen Luftraum ab. An Bord befanden sich insgesamt 20 militärische Personen, darunter die Besatzung und weiteres Personal – alle kamen bei dem Unglück ums Leben, wie das türkische Verteidigungsministerium inzwischen bestätigte.
Die Rettungsmaßnahmen wurden sofort eingeleitet. Teams aus Georgien und der Türkei erreichten das Wrack gegen 17:00 Uhr Ortszeit. Zunächst wurden 18 Leichen geborgen, die beiden übrigen später, sodass alle Opfer identifiziert werden konnten. Unter den Verstorbenen befanden sich hochrangige Offiziere wie Nihat İlgen, Gökhan Korkmaz und Serdar Uslu sowie weitere Angehörige der türkischen Streitkräfte. Das Ministerium veröffentlichte alle 20 Namen.
Das georgische Innenministerium leitete ein Ermittlungsverfahren wegen möglicher Verstöße gegen die Luftfahrtsicherheit ein. Die Flugschreiber-Einheit (Black Box) wurde gefunden und wird nun von einem türkisch-georgischen Untersuchungsteam ausgewertet, um die Absturzursache zu klären.
Drohne half bei Lokalisierung des Wracks
Offizielle Stellen reagierten mit großer Anteilnahme. Das türkische Verteidigungsministerium bestätigte den Absturz und die laufenden Rettungs- und Ermittlungsarbeiten. Präsident Recep Tayyip Erdoğan sprach den Hinterbliebenen sein Beileid aus und betonte, dass die Nation in Trauer vereint sei. Auch Aserbaidschans Präsident Ilham Aliyev kondolierte und sicherte enge Zusammenarbeit bei den Untersuchungen zu.
Bei dem verunglückten Flugzeug handelt es sich um eine Lockheed C‑130E Hercules, Baujahr 1968. Die Maschine war ursprünglich für Saudi-Arabien gebaut worden und wurde 2010 von der Türkei übernommen. Die türkischen Streitkräfte verfügen über 19 C‑130B/E-Maschinen, die in Kayseri gewartet werden und nach Modernisierungen bis 2040 im Einsatz bleiben sollen. Der Flug wurde zusätzlich von einer Akıncı-TİHA-Drohne begleitet, die später bei der Lokalisierung des Wracks half.
Die türkische Medienaufsicht RTÜK mahnte zur Zurückhaltung bei der Berichterstattung und forderte, nur offizielle Informationen zu verbreiten und keine sensiblen Bilder vom Unfallort zu veröffentlichen.
dpa/dtj


