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EURO2024

Fußgänger bei Türkei-Korso überfahren und verstorben

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Fans der türkischen Mannschaft feiern mit einem Autokorso den Sieg ihrer Mannschaft. Foto: Bodo Marks/dpa
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Ein Mann überquert in Berlin-Neukölln eine Straße und wird von einem Auto erfasst. Er stirbt noch vor Ort. Besteht ein Zusammenhang zu einer EM-Jubelfeier? Danach sieht es derzeit aus. Die Kritik geht aber auch in eine weitere Richtung.

Nach dem Tod eines Fußgängers in Berlin-Neukölln prüft die Polizei, ob der Unfall im Zusammenhang mit dem Fußballjubel über den 2:1-Sieg der türkischen Nationalmannschaft gegen Tschechien steht. Dies sei nach bisherigen Erkenntnissen nicht auszuschließen, sagte eine Polizeisprecherin. Der 67-Jährige starb in der Nacht zum Donnerstag, nachdem er von einem Auto erfasst worden war.

Der Fußgänger wollte laut Polizei gegen 23.10 Uhr die Hermannstraße in Richtung Biebricher Straße überqueren. Dabei wurde er von dem Wagen erfasst. Er starb noch am Unfallort. Der Autofahrer flüchtete aus dem Wagen und rannte weg. Gegen 0.30 Uhr meldete sich jedoch ein 26-Jähriger bei der Polizei und gab an, der Unfallfahrer zu sein, wie die Behörde mitteilte. Er soll einen hochmotorisierten Mietwagen gefahren haben. Es sei viel zu einfach, solche Autos anzumieten, stellten unter anderem mehrere Politiker fest.

Unfallfahrer soll mit seinem Fahrzeug „gepost“ haben

Er kam zunächst in Polizeigewahrsam, um unter anderem seine persönlichen Daten festzuhalten. Danach kam der Mann wieder auf freien Fuß. Ein Fachkommissariat für Verkehrsdelikte ermittele nun zu den Hintergründen, hieß es. Nach einem Bericht der „B.Z.“ soll der Fahrer zu schnell unterwegs gewesen sein. Im Auto seien nach Zeugenaussagen auch Türkei-Fahnen geschwungen worden, schrieb die Zeitung.

Vor dem Unfall soll der Wagen mehrfach hupend und schnell fahrend gesehen worden sein, heißt es bei der „Berliner Zeitung“. Der Fahrer soll demnach mit dem Fahrzeug „gepost“ haben. Laut „Tagesspiegel“ war nach dem EM-Erfolg der türkischen Nationalelf ein großer Autokorso auf der Hermannstraße unterwegs. Autokorsos sind mittlerweile fester Bestandteil von Jubelfeiern nicht nur türkischer Fans.

Viele Jubelfeiern in der Hauptstadt

In der Hauptstadt aber auch in vielen weiteren Städten hatten am Mittwochabend viele türkische Fans den Einzug ihrer Nationalmannschaft ins Achtelfinale gefeiert. Auf dem Kurfürstendamm in Charlottenburg gab es den schon traditionellen Autokorso. Die Polizei sprach von rund 4.500 Menschen und knapp 500 Fahrzeugen in der Spitze. Die Fans hatten türkische Fahnen dabei und Beobachtern zufolge wurde auch Pyrotechnik gezündet.

Es seien auch Flaschen auf Einsatzkräfte geworfen worden. Ein Polizeibeamter wurde dabei leicht verletzt. Auf dem Kurfürstendamm habe ein Mann aus der Menge heraus mit einer Schreckschusswaffe mehrfach in die Luft geschossen. Polizisten hätten seine Waffe beschlagnahmt, hieß es.

Teuer erkauftes Achtelfinalticket: Türkei schlägt Tschechien und trifft nun auf Österreich

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) verurteilte das Geschehen: „Wir können nachvollziehen, wie sehr sich türkische Fußballanhänger über den Achtelfinaleinzug freuen und natürlich wollen sie das auch entsprechend feiern“, sagte der Berliner Landeschef Stephan Weh. „Aber wer Pyrotechnik, Flaschen und andere Gegenstände auf Menschen wirft, missbraucht den Sport für Gewaltexzesse.“

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