Nichtraucherschutz: Türkei weit vorne, Deutschland Vorletzter

Dieses Ergebnis hat die Vereinigung der Europäischen Krebsgesellschaften gestern im türkischen Istanbul bei der 6. europäischen Konferenz „Tabak oder Gesundheit“ vorgestellt. Dies berichtet das „Westfalen-Blatt“ unter Berufung auf eine Studie führender europäischer Krebsgesellschaften. Vor vier Jahren lag Deutschland noch auf Rang 26 (bei 31 Staaten).

Der „Tabak-Kontroll-Skala“ (TCS) werden laut dem Bericht ein Bündel von Kriterien zu Grunde gelegt: Tabakpreis, gesetzliche Rauchverbote an Arbeitsstätten und in öffentlichen Einrichtungen, Förderung für Informationskampagnen, Werbeverbote sowie Gesundheitswarnungen und Hilfe zur Entwöhnung.

Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg (DKFZ) rügte unter anderem, Zigaretten seien in Deutschland nach wie vor vergleichsweise günstig und auch rund um die Uhr zu kaufen.

„In Deutschland wird viel zu wenig für den Nichtraucherschutz getan. Andere Länder sind uns da um Längen voraus. Sie setzen ganz andere Standards. Wir hinken oft hinterher, vollziehen von der EU angeordnete Maßnahmen“, wird Pötschke-Langer, die als Vertreterin des DKFZ in Istanbul ist, vom Westfalen-Blatt zitiert.

In Deutschland rauchen derzeit 31 Prozent der Männer und 27 Prozent der Frauen. Als erfreulich hingegen bezeichnet Pötschke-Langer die Entwicklung bei den Jugendlichen in den vergangenen zehn Jahren. Hier sei der Anteil der Raucher von 28 auf zwölf Prozent zurückgegangen.

Am besten schnitt 2013 Großbritannien ab, übrigens zum dritten Mal in Folge, gefolgt von Irland, Island, Norwegen, der Türkei, Frankreich, Spanien sowie Malta, Finnland und der Ukraine.