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Kulturministerium streicht Stücke des Pianisten Fazıl Say
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Das türkische Kulturministerium hat Kompositionen des über die Grenzen der Türkei hinweg bekannten Pianisten und Regierungskritikers Fazıl Say aus dem staatlichen Orchester-Jahresprogramm gestrichen.
Das bestätigte der türkische Pianist am Montag über den Kurznachrichtendienst Twitter. Dort fragte er zugleich nach der Begründung dafür, warum seine Stücke entfernt worden seien. „Was ist der Grund?“, twitterte der Pianist. Wie die Kulturwebseite sanattanyansimalar.com berichtet, habe das „Präsidiale Symphonieorchester“ zwei Stücke Says spielen sollen. Das Ministerium habe dem Orchester aber nahegelegt, das geplante Programm zu ändern.
Say gehört zu den bekanntesten Pianisten und Komponisten der Türkei. Er ist ein Kritiker der Regierungspartei AKP. Im Sommer des vergangenen Jahres hatte er das harte Vorgehen der Polizei gegen Gezi-Demonstranten verurteilt. Ebenfalls im vergangenen Jahr bestätigte ein Berufungsgericht eine Bewährungsstrafe gegen Say wegen Beleidigung des Islams. Er hatte nach Auffassung des Gerichts islamkritische Twitter-Nachrichten gesendet. (dtj/dpa)