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Panorama

Türkei: Diyanet akzeptiert nur noch Dollar – 74.000 Mekka-Pilger müssen mehr zahlen

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Die Pilgerfahrt wird für Gläubige aus der Türkei ab diesem Jahr teurer. Ein Grund dafür ist, dass die Pilger eine andere Währung bezahlen müssen – Dollar statt wie bislang Euro.

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Die Pilgerfahrt in der Türkei wird ab diesem Jahr teurer. Die Diyanet, das Amt für Religionsangelegenheiten in der Türkei, ist auf den hohen Dollarkurs aufgesprungen. Ab sofort muss die Pilgerfahrt in US-Dollar gezahlt werden. Mit der neuen Währung gehen stark erhöhte Preise einher. Letztes Jahr haben Pilgerreisende einen Preis von 2.780 Euro gezahlt. Dieses Jahr liegt er bei sage und schreibe 3.600 US-Dollar (3.400 Euro). Das kommt einem Aufschlag von mehr als 600 Euro gleich.

Dieses Jahr werden schätzungsweise 74.000 Türken die Pilgerfahrt nach Mekka antreten. Bei dieser Anzahl an Menschen kommt eine Summe von ca. 250 Millionen Euro zusammen, die die Betroffenen bezahlen sollen.

Das alte Ehepaar Ahmet und Müzeyyen Genç, das seit acht Jahren auf die Erlaubnis zur Mekka-Fahrt wartet, ist verärgert und versteht diesen plötzlichen Wechsel nicht. „Wir haben unser Budget nach dem Euro-Preis ausgelegt. Aber dieses Jahr ist das System auf den Dollar umgestiegen. Wir verstehen den Grund dafür nicht. Wir reden hier im Vergleich zum vorigen Jahr von über 1.000 Euro Mehrkosten für uns beide“, empört sich Ahmet Genç.

„Nach dem Aufschwung des Dollars ist die Diyanet zum Dollar gewechselt. Wir haben das dann auch gemacht. Viele Unternehmen vollziehen gerade diesen Wandel. Das wird die Anzahl derjenigen, die die große Pilgerfahrt antreten wollen, nicht beeinflussen, wohl aber die Zahl derjenigen, die sich die kleine Pilgerfahrt, die Umrah, vorgenommen haben. Dieser Zustand ist für die Tourismusveranstalter problematisch“, so Güngör Kabak, Geschäftsführer des privaten Pilgerreise-Veranstalters Nüanstur. Er spricht hier den Unterschied zwischen den beiden Pilgerfahrten an. Während die große Pilgerfahrt, die Haddsch, einen festgelegten Zeitpunkt hat, ist es möglich, die kleine Pilgerfahrt, die Umrah, ganzjährig zu machen.

Ein anderer Veranstalter kritisiert den Alleingang der Diyanet. „Die Diyanet arbeitet seit Beginn der Pilgersaison mit dem Dollar, wir aber haben unsere Preise noch mit dem Euro berechnet und konnten das nach der Bekanntgabe der Preise nicht nochmal ändern“, beschwert sich Ümit Bulut von İkbal Turizm.