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Gündoğans Zweisprachigkeit: Warum er in der Türkei den Touristenpreis zahlen musste

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Im Fokus: Deutschlands Kapitän İlkay Gündoğan trifft bei der Heim-EM in der Gruppenphase auf Schottland, Ungarn und die Schweiz. Foto: Federico Gambarini/dpa
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İlkay Gündoğan spricht in einem Interview über seine Jugend in Gelsenkirchen. Dass er mit seinem Bruder früher Deutsch gesprochen hat, brachte ihm im Familienurlaub in der Türkei nicht nur Vorteile ein.

Seine zweisprachige Erziehung hat für Deutschlands Nationalteam-Kapitän İlkay Gündoğan nach eigenen Angaben nicht nur Vorteile gehabt. „Mein Bruder und ich haben nur Deutsch miteinander gesprochen, meine Eltern Türkisch. Sie wollten, dass wir zweisprachig aufwachsen, aber das hat nicht immer so gut geklappt“, sagte Gündoğan in einem Interview des „Spiegel“.

Der in Gelsenkirchen aufgewachsene Sohn türkischer Eltern erklärte mit einem Lachen: „Selbst, wenn wir in den Urlaub in die Türkei gereist sind, haben mein Bruder und ich Deutsch geredet. Einmal waren wir auf einem Basar und wollten diese gefälschten Trikots kaufen. Für Einheimische waren die Preise niedriger als für Touristen.“

Der Klassiker: Der Albtraum aller deutsch-türkischen Eltern

Gündoğan ergänzt: „Und ich sehe ja schon sehr türkisch aus. Aber irgendwann beim Verhandeln mit dem Verkäufer habe ich aus reiner Gewohnheit etwas auf Deutsch zu meinem Bruder gesagt. Wir mussten schließlich den Touristenpreis zahlen, der natürlich doppelt so hoch war. Meine Eltern waren ganz schön sauer.“ Eine Erfahrung, die die allermeisten deutsch-türkischen Eltern in der Türkei gemacht haben dürften.

Mit der deutschen Nationalmannschaft bereitet sich der Mittelfeldspieler derzeit auf die Europameisterschaft im eigenen Land vor. Sein Stammplatz schien zuletzt nicht mehr in Stein gemeißelt zu sein. In den letzten beiden Vorbereitungsspielen vor dem Turnier wechselte ihn Bundestrainer Julian Nagelsmann nach jeweils durchwachsener Leistung frühzeitig aus. Zudem sorgte eine Umfrage für Aufsehen. Darin äußerte ein Teil der Befragten ihren Unmut, weil der Kapitän Deutschlands türkische Wurzeln hat.

dpa/dtj