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Politik

IS-Terroristen sprengen das Grab des Propheten Yunus

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Irak: Die Terrororganisation „Islamischer Staat“ hat am Donnerstag die Grabstätte des Propheten Yunus/Jona in Mossul zerstört. Die Extremisten hatten zuvor bereits Christen und Schiiten aus der Stadt vertrieben. (Foto: dpa)

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Irak: Die Terrororganisation „Islamischer Staat“ hat am Donnerstag die Grabstätte des Propheten Yunus/Jona in Mossul zerstört. Die Extremisten hatten zuvor bereits Christen und Schiiten aus der Stadt vertrieben.
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Es war eine gewaltige Explosion, die die nordirakischen Mossul am Donnerstag erschütterte. Wie Sumaria News von lokalen Beobachtern erfuhr und später in zahlreichen Videos auf Nachrichten- und Videoportalen zu sehen war, sprengte die Terrororganisation IS (Islamischer Staat) – ehemals ISIS (Islamischer Staat im Irak und Syrien) – am Donnerstag in Mossul die Grabstätte des Propheten Yunus/Jona in die Luft. Anschließend hätten Bulldozer die Ruine dem Erdboden gleichgemacht.

Mit der Zerstörung der Grabstätte setzten die IS-Extremisten ihren Zerstörungsfeldzug gegen wichtige Kulturstätten und islamische Heiligtümer fort. Ziel des IS ist es eigenen Angaben nach, durch die Zerstörung in ihren Augen verabscheuungswürdige Heiligenverherung und unislamische Prakitken und Kulte zu unterbinden. In Syrien zerstörten die Extremisten bereits zahlreiche Sufi-Schreine und als IS Mitte Juni die hauptsächlich von Turkmenen bewohnte Stadt Tal Afar im Nordwesten des Irak eroberte, sprengte die Gruppe die schiitischen Moscheen in der Stadt.

Andersgläubige im Visier der Extremisten

Nachdem IS im Juni weite Teile der nördlichen Provinz Ninive und die Millionenmetropole Mossul einnahm, flohen Hunderttausende Menschen vor den Radikalen. Besonders ethnische und religiöse Minderheiten werden von IS massiv verfolgt.

Nachdem sich der Großteil der irakischen Armee während des Vormarschs der sunnitischen Regierungsgegner fluchtartig zurückgezogen hatten, nahm IS die irakischen Sicherheitskräfte gefangen, die nicht rechtzeitig fliehen konnten. Die Terroristen veröffentlichten kurz darauf Bildaufnahmen von Massenhinrichtungen der überwiegend schiitischen Soldaten. Schätzungen über die Zahl der Opfer reichen von 170, die Experten zufolge anhand der Aufnahmen verifizieren können, bis zu möglichen 1700.

Mit der Zerstörung der Grabstätte setzten die IS-Extremisten ihren Zerstörungsfeldzug gegen wichtige Kulturstätten und Heiligtümer fort. Ziel des IS ist es eigenen Angaben nach, durch die Zerstörung in ihren Augen verabscheuungswürdige Heiligenverherung und unislamische Prakitken und Kulte zu unterbinden. (dpa)

Vor einer Woche hatte IS dann die irakischen Christen in Mossul vor die Wahl gestellt, die Stadt bis Samstagmittag zu verlassen, zum Islam überzutreten oder eine besondere Steuer zu zahlen. Sonst müssten sie mit dem Tod rechnen. Aus Angst flohen Medienberichten zufolge alle Christen in den darauffolgenden Tagen aus der Stadt, meist in die sichere Kurdische Autonomieregion.

Auch Sunniten im Fadenkreuz des IS

Nach den Christen, Schiiten und im Nordirak ebenfalls beheimateten Jesiden geht der IS in den von ihm eroberten Gebieten nun auch gegen andere sunnitische Kämpfer vor. Am Samstag gab es erste Berichte darüber, dass sunnitische Stämme gegen IS aufbegehren würden, nachdem auch sie zum Opfer von IS Übergriffen geworden waren.

Nach Angaben der Vereinten Nationen sind im Irak seit Jahresbeginn rund 5600 Zivilisten getötet worden. (dpa/dtj)