
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lächelt am 11.09.2017 im TV-Studio der "Wahlarena" in der Kulturwerft Gollan in Lübeck (Schleswig-Holstein). Knapp zwei Wochen vor der Bundestagswahl stellt sich Merkel in Lübeck den Fragen der Bürger. Rund 150 repräsentativ ausgewählte Frauen und Männer können der Kanzlerin in der "Wahlarena" auf den Zahn fühlen. Foto: Daniel Reinhardt/dpa
Kanzlerin Angela Merkel hat angesichts der massiven Spannungen im deutsch-türkischen Verhältnis eindringlich für den Zusammenhalt mit türkischstämmigen Bürgern in Deutschland geworben. Ihnen müsse gesagt werden: «Ihr seid hier Zuhause. Wir schätzen Euch», sagte die CDU-Vorsitzende am Montagabend in der in Lübeck aufgezeichneten ARD-«Wahlarena». Gleichzeitig müsse aber allen klar sein: «Wir wollen nicht, dass Ihr Eure Konflikte hier austragt.»
Die Türkei habe sich weit davon wegentwickelt, was sie unter einem Rechtsstaat verstehe, betonte Merkel. Hier gehe es um den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und die herrschende Partei AKP. Deutschland müsse da «mehr Flagge zeigen». Dabei gehe es auch um die Überprüfung, ob die EU-Beitrittsverhandlungen gestoppt werden sollen. Deutschland dürfe aber die Hoffnung der Menschen nicht kaputtmachen, die in der Türkei gegen die jetzige Entwicklung seien.
Merkel sagte, es sei immer noch so, dass Menschen mit einem türkischen Namen in Deutschland etwa auf dem Arbeitsmarkt Nachteile hätten. Viele türkischstämmige Deutsche hätten vielleicht das Gefühl, «wenn es hart auf hart kommt, sind wir doch nicht Teil der deutschen Gesellschaft». Merkel betonte: «Wir müssen den Menschen sagen, Ihr seid uns willkommen.»
dpa/dtj
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