Nicht nur wegen der Ukraine: Fidan besucht Putin

Russland und die Türkei haben in Moskau über mögliche Wege zum Frieden in der Ukraine gesprochen. Während Ankara als Vermittler auftritt, wirft Moskau Kiew und Europa vor, Verhandlungen zu blockieren.
Der russische Präsident Wladimir Putin und der türkische Außenminister Hakan Fidan haben am Dienstag bei einem Treffen in Moskau über mögliche Wege zur Beendigung des Krieges in der Ukraine gesprochen. Dabei ging es verschiedenen Medienberichten zufolge auch um die Entwicklungen seit den direkten Gesprächen zwischen russischen und ukrainischen Delegationen am 16. Mai in Istanbul, die eher wenig Bewegung brachten. Laut dem türkischen Außenministerium standen zudem wirtschaftliche und energiepolitische Themen auf der Tagesordnung.
Fidan hielt sich für einen zweitägigen Besuch in der russischen Hauptstadt auf. Bereits am Vortag hatte er neben Putin auch den russischen Chefunterhändler Wladimir Medinski getroffen. Zudem war noch ein Treffen mit Außenminister Sergej Lawrow geplant.
Türkei will weiter vermitteln
Die Türkei, Mitglied der NATO, positioniert sich erneut als möglicher Vermittler und erklärte, sie sei bereit, zukünftige Gespräche zwischen Russland und der Ukraine auszurichten. Ein konkreter Zeitplan oder Ort für weitere Verhandlungen wurde bislang jedoch nicht festgelegt.
Gleichzeitig warf das russische Verteidigungsministerium der Ukraine vor, Friedensverhandlungen gezielt zu blockieren. Unterstützt von europäischen Staaten, habe Kiew „provokative Schritte“ unternommen, um direkte Gespräche zu verhindern, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Interfax.
Russlands Präsident Putin hatte am 24. Februar 2022 den Angriff auf die Ukraine befohlen. Seither lehnte er mehrfach eine umfassende Waffenruhe ab und bekräftigte territoriale Ansprüche gegenüber der Ukraine. Als Hauptgrund für den Krieg führt er die Osterweiterung der NATO an.