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Süßes für den Fastenmonat: Aldi und Co. bringen Ramadan-Kalender in die Regale

Der Ramadan rückt näher. Auch die Geschäfte in Deutschland bereiten sich darauf vor.
2025 bietet Aldi Süd erstmals Ramadan-Kalender mit Halal-Süßigkeiten an. Diese sind seit Ende Januar in allen rund 2.000 Filialen des Discounters erhältlich. Mit diesem Schritt setzt Aldi Süd auf die wachsende muslimische Zielgruppe in Deutschland.
Der Kalender, der den Fastenmonat Ramadan begleitet, umfasst 30 Türchen. Hinter jedem Türchen wartet eine Halal-Süßigkeit, darunter Kekse, Schokolade, Gummibärchen und Bonbons. Diese Süßigkeiten sind speziell für Muslime geeignet, die die religiösen Vorschriften beachten.
Islam wirklich in der Mitte der Gesellschaft angekommen?
„Für viele muslimische Familien ist der Ramadan-Kalender eine wichtige Tradition, die das Warten auf das Fest versüßt“, wird Erziehungswissenschafterin Hayfa Hachemi auf „waz.de“ zitiert. Sie sieht den Verkauf des Kalenders in großen Supermarktketten wie Aldi als ein klares Zeichen dafür, dass der Islam immer mehr in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist.
Ob das wirklich so ist, daran darf es zumindest Zweifel geben. Angesichts von über fünf Millionen Muslimen im Land handelt es sich schlichtweg um eine relevante Zielgruppe. Auch von einer „Tradition“ zu sprechen, kommt eindeutig zu früh. Sie sind schließlich noch ein relativ neues Phänomen in Deutschland.
Die Drogeriekette dm führte immerhin bereits im vergangenen Jahr Ramadan-Kalender in vielen ihrer Filialen ein. Wie das Online-Portal „Derwesten.de“ berichtet, waren die Kalender dort vor allem in Städten mit einem hohen Anteil muslimischer Bevölkerung zu finden. So gab es die Kalender unter anderem in Duisburg in Filialen im Hauptbahnhof und im Einkaufszentrum Forum.
Auch bei Rossmann erhältlich
Die Kalender, die speziell für Kinder gedacht sind, sind ähnlich wie die klassischen Adventskalender aufgebaut. Dass sie nun auch im Handel erhältlich sind, wird von vielen Muslimen aber zweifelsohne als positives Signal wahrgenommen. „Es zeigt, dass der Islam als Teil der deutschen Gesellschaft akzeptiert wird und dass Muslime als Konsumenten wahrgenommen werden“, so Hachemi weiter. Auch bei Rossmann sollen die Kalender vertrieben werden.
Der Ramadan beginnt in diesem Jahr am 1. März.