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Türkei-Party auf den Straßen: Entschädigung für 2006
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Autokorsos und Jubel bis tief in die Nacht: So haben tausende türkische Fußballfans in vielen deutschen Städten den Einzug ihrer Nationalmannschaft ins Viertelfinale der EM gefeiert. Auf dem Kurfürstendamm in Berlin jubelten zahlreiche Fans bei einem Autokorso bis in die Nacht über den Sieg. Sie hatten türkische Fahnen dabei und Beobachtern zufolge auch Pyrotechnik gezündet.
Auch in anderen Orten in der Hauptstadt gab es laute Hupkonzerte und es wurde Feuerwerk gezündet. Nicht auszudenken, was am Samstag nach einem möglichen Sieg im Viertelfinale gegen die Niederlande los wäre – die Partie findet ab 21 Uhr im Berliner Olympiastadion statt.
Ebenso wurde in Dortmund gefeiert. Laut Angaben der Polizei waren nach Abpfiff zahlreiche Fans mit Autos auf dem Dortmunder Wall unterwegs. Viele Fans lehnten sich während der Fahrt aus den Autos, teilweise wurde Pyrotechnik gezündet. An mehreren Stellen kam es zu Verkehrsbehinderungen und gefährlichen Verkehrssituationen, so die Polizei. Der Wall wurde zwischenzeitlich gesperrt.
Ohne Autokorso geht es nicht
Mit Ausnahme einer Auseinandersetzung in Duisburg gab es in der Nacht zunächst keine Berichte über Vorfälle, die Feiern verliefen weitestgehend friedlich. In München feierten am Abend mehrere tausend Fans insbesondere im Bereich der Ludwig- und Leopoldstraße, wie die Polizei mitteilte.
Mega-Parade und Rekord-Tor: Türkei schlägt auch Österreich und steht im Viertelfinale
Auch hier kam es zu einigen Verkehrseinschränkungen. Vorübergehend wurden Verkehrssperren und -ableitungen eingerichtet. Die Türkei hatte sich im Achtelfinale mit 2:1 gegen Österreich durchgesetzt und erstmals seit der EM 2008 wieder das Viertelfinale einer EM erreicht.
2006 fand die Party ohne die Türkei statt
Je länger die EM für die Türkei geht, desto mehr entsteht der Eindruck, dass die Fans für das Jahr 2006 entschädigt werden. Damals fand die WM in Deutschland statt, die Türkei verpasste die Teilnahme ganz knapp. In den Playoffs scheiterte man an der Schweiz.
Die deutsch-türkischen Fans waren seinerzeit sehr enttäuscht und traurig darüber, ihre Lieblinge beim sogenannten „Sommermärchen“ nicht vor Ort anfeuern und als Quasi-Co-Gastgeber gelten zu können. Das scheinen sie jetzt, 18 Jahre nach der verpassten Chance, umso mehr nachzuholen. Sie hätten sicher nichts dagegen, sollte die Party auch am Samstag und danach noch weitergehen.
dpa/dtj