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Corona

Kurz vor dem ersehnten Aufstieg: Was wird aus Türkgücü München?

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Steht Türkgücü München vor dem Aus? Obwohl der Aufstieg in die Dritte Liga und der Einzug in den Profifußball fast vollzogen sind, zögert der Verein. Die Klubführung stellt den Aufstieg in Frage. Die Absichten der Vereinsspitze bleiben nebulös.

Regionalliga-Spitzenreiter Türkgücü München erlebt bewegte Wochen: ein möglicher Aufstieg in die Dritte Liga, Verzögerungen bei der Mannschaftsmeldung, eine kryptische Mitteilung des Geschäftsführers und ein angeblicher Zwist mit dem Investor. Was ist da los?

Vor der Unterbrechung der Regionalliga Bayern stand der deutsch-türkische Verein aus München mit neun Punkten Vorsprung auf dem ersten Tabellenplatz. Der Aufstieg in die Dritte Liga und damit in den Profifußball schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Allerdings machte die Corona-Krise und die Einstellung des Spielbetriebs den Verantwortlichen einen Strich durch die Rechnung. Bei Türkgücü und anderen Vereinen wurde die Frage nach dem Aufstieg bei einem möglichen Saisonabbruch immer drängender.

Aufstieg per Pressemitteilung?

Am vorletzten Freitag folgte dann die Gewissheit: Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) erklärte per Pressemitteilung, dass im Falle eines wahrscheinlicher werdenden Saisonabbruchs der zum Zeitpunkt der Unterbrechung Erste der Tabelle aufsteigen werde. Für Türkgücü ein Glück, dachten viele.

Doch plötzlich rückt der Aufstieg in weite Ferne. Vereinsgeschäftsführer Max Kothny äußerte sich jüngst skeptisch. Grund dafür sei die Corona-Krise. Denn sollte die Regionalliga ihre Saison zu Ende spielen, dann ohne Zuschauer. Auch nach einem Aufstieg in die Dritte Liga müsste Türkgücü mit Geisterspielen rechnen. Für Kothny erscheint das offenbar wenig reizvoll – vor allem finanziell. Denn Sponsoren seien skeptisch, die Etatplanung schwierig, das wirtschaftliche Umfeld angespannt.

Stadionfrage ungeklärt

Das verwundert. Denn insbesondere Investor Hasan Kıvran hatte viel Geld in den Klub gepumpt und einiges verändert: das Vereinswappen, den Vereinsnamen und den kompletten Kader. Fast zwei Dutzend neue Spieler lotste er vor der Saison zu Türkgücü. Besonders dank Kıvrans Engagement schaffte es der Verein in kürzester Zeit von der Landesliga auf den Sprung zum Profifußball.

Auch die brisante Stadionfrage bleibt ungeklärt. Gleich drei Teams der Dritten Liga planen, in der kommenden Saison das Stadion an der Grünwalder Straße für ihre Heimspiele zu nutzen. Zwar ist dies mit dem TSV 1860 München und der zweiten Mannschaft des FC Bayern und dem aktuellen Viertligisten Türkgücü bereits in der laufenden Halbserie der Fall. Für die Dritte Liga schätzt der Verband dieses Modell aber als nicht umsetzbar ein. So bleibt die Stadionfrage auch kurz vor einem möglichen Aufstieg ungeklärt.

Steht das ehrgeizige Projekt rund um Investor Kıvran nach nicht einmal vier Jahren und also kurz vor dem Ziel vor dem Aus? Vereinsboss Kothny verneint das. Auch dass Kıvran aufgrund der schwierigen Situation seine Unterstützung einstellen könnte, dementiert er. Zuletzt hieß es aus Vereinskreisen: „Türkgücü plant ligenunabhängig.“ Egal, wie in welcher Liga es weitergeht, Erfolgscoach Reiner Maurer wird nicht mehr dabei sein. Am Samstag bestätigte er das Ende der Zusammenarbeit. „Ich nehme das nüchtern und sportlich hin. Der Präsident bezahlt alles, also entscheidet er. Für mich überwiegen die positiven Aspekte, die erfolgreiche Arbeit und die sehr gute Zusammenarbeit mit der Mannschaft“, erklärte der ehemalige Trainer von 1860 München.

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