Panorama
Umweltkatastrophe droht: Riesiger Ölteppich bewegt sich Richtung Zypern
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Eine große Menge an Öl, das vor einer Woche aus einem syrischen Elektrizitätswerk ins Meer gelangte, sorgt für große Betriebsamkeit in Zypern. Sowohl die zyprische als auch die nordzyprische Regierung arbeiten an Maßnahmen gegen eine mögliche Umweltkatastrophe.
Ein riesiger Ölteppich treibt derzeit östlich der Mittelmeerinsel Zypern. Er bewegt sich westwärts und könnte die Küste im Nordosten der Urlaubsinsel bei der Landzunge Karpasia (türkisch: Dipkarpaz) binnen Stunden erreichen. Das teilte der für die Umwelt zuständige zyprische Minister Kostas Kadis am Dienstag im zyprischen Rundfunk mit. Länder wie Griechenland und die Türkei seien bereit, beim Schutz der Küste Zyperns vor Verschmutzung zu helfen. Das Öl sei vor etwa einer Woche aus einem syrischen Elektrizitätswerk ins Meer gelangt, sagte Kadis weiter.
Ein geopolitisches Problem erschwert die Vorbereitungen: Zypern ist in einen von türkischen Truppen besetzten türkisch-zyprischen Norden und die griechisch-zyprisch geführte Republik Zypern im Süden geteilt. Die Landzunge Karpasia liegt im türkisch-zyprischen Norden. Die Kooperation zwischen den beiden Inselteilen ist minimal.
New satellite imagery analyisis by @EOSOrbital using Sentinel-1 indicats that the #Baniyas oil spill seems way larger than anticipated, with almost 1000km2, though visual IDing is need to see if and how big the oil sheen is h/t @HarelDan pic.twitter.com/eqDK1vdD0D
— Wim Zwijnenburg (@wammezz) August 30, 2021
Türkei schickt Schiffe los
Auch der türkische Teil der Insel sucht derzeit nach Lösungen, um die Verschmutzung abzuwehren. Diesbezüglich wurde bereits eine Krisensitzung einberufen. „Wir ergreifen alle möglichen Maßnahmen, um eine Umweltkatastrophe zu verhindern“, sagte der Vizepräsident der Türkischen Republik Nordzypern. Ziel sei es, dass der Teppich auf offenem Meer kontrolliert werde, bevor er die Küste erreiche.
Auch die Türkei hat bereits Unterstützung zugesagt. Nach Angaben der nordzyprischen Regierung sind bereits drei türkische Schiffe unterwegs, um gegen die Katastrophe anzukämpfen.
dtj/dpa