50,5 Grad: Türkei meldet neuen Hitzerekord

Die Türkei erlebt derzeit eine historische Hitzewelle: In der südostanatolischen Stadt Silopi (Provinz Şırnak) wurde ein neuer Hitzerekord aufgestellt. Der neue Wert markiert nicht nur einen dramatischen Höchststand, sondern verdeutlicht auch die zunehmende Intensität klimatischer Extreme.
Mit 50,5 Grad Celsius wurde am 25. Juli die bislang höchste jemals gemessene Temperatur des Landes registriert. Der bisherige Rekord lag bei 49,5 Grad und wurde im August 2023 ebenfalls im Südosten der Türkei aufgestellt.
Laut dem Wetter-Experten Fevzi Burak Tekin von der türkischen Meteorologiebehörde bleibt das Land auch in den kommenden Tagen unter dem Einfluss sogenannter „tropischer Nächte“: Die Temperaturen sinken nachts in vielen Regionen nicht mehr unter 20 Grad – im Westen, Süden und Landesinneren stellenweise nicht einmal unter 30 Grad. In Ankara und Izmir steigen die Tageshöchstwerte teils über 40 Grad, auch in Istanbul werden Höchstwerte um 35 Grad erwartet.
In der Nacht bleiben die Löschflugzeuge am Boden
Der Dauerstress durch Hitze bleibt nicht ohne Folgen: In mehreren Regionen, etwa im Urlaubsort Çeşme im Westen der Türkei, wurden Wasserverbrauchsbeschränkungen erlassen. Gleichzeitig wüten massive Waldbrände – unter anderem in Karabük sowie in der westtürkischen Provinz Bursa, wo insgesamt mehr als 1.700 Menschen evakuiert werden mussten und ein Feuerwehrmann starb. Löschflugzeuge und Hubschrauber sind im Dauereinsatz, wobei nächtliche Lufteinsätze aus Sicherheitsgründen ausbleiben müssen.
Die Hitze, verbunden mit Trockenheit und Wind, begünstigt die rasche Ausbreitung der Brände. Die Behörden warnen vor weiteren Extremwerten – und die aktuelle Lage dürfte als deutlicher Weckruf im Hinblick auf Klimaanpassung und Katastrophenschutz verstanden werden. Viele Nutzer sozialer Medien rufen dazu auf, im Kampf gegen die Flamme und zur Prävention auf die türkische Armee zurückzugreifen. „Auch das ist eine Art der Verteidigung“, so ein User.