Politik
Tod von Raisi: Erdoğan spricht Iran Beileid aus und verkündet Staatstrauer
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Der iranische Präsident Raisi ist bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Die Türkei half nicht nur mit, die Absturzstelle zu identifizieren, sondern kondolierte auch dem Nachbarstaat.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat dem Iran nach dem Tod von Präsident Ebrahim Raisi kondoliert. Er spreche dem iranischen Volk und den Familien Raisis sowie der weiteren Verstorbenen sein Beileid aus, hieß es am Montagvormittag in einem Beitrag auf der Plattform X. Raisi und der iranische Außenminister Hussein Amirabdollahian sowie Begleitpersonen waren am Sonntag bei dem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen.
Präsident Raisi war zusammen mit Außenminister Amirabdollahian auf der Rückreise von einem Treffen mit dem Präsidenten des Nachbarlandes Aserbaidschan, Ilham Aliyev, als ihr Hubschrauber am Sonntagnachmittag im Nordwesten des Landes vom Radar verschwand. Dutzende Rettungsteams suchten auch nach Einbruch der Dunkelheit bei schwierigen Wetterverhältnissen in bergigem Terrain nach dem Hubschrauber. Die Türkei unterstützte die Suche unter anderem mit einer Drohne. Die Nachbarländer Türkei und Iran unterhalten gute Handelsbeziehungen und trotz mehrerer grundlegender Interessenkonflikte strategische Partnerschaften, etwa in Syrien.
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20.05.2024, Iran, Varzaghan: Auf diesem von der Nachrichtenagentur Moj zur Verfügung gestellten Foto suchen Mitglieder eines Rettungsteams nach dem Wrack des Hubschraubers, der den iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi transportierte, nachdem er im Nordwesten Irans abgestürzt war. Foto: Azin Haghighi/Moj News Agency/AP
Wie geht es weiter in Teheran?
Am Nachmittag gab Präsident Erdoğan zudem bekannt, dass man aufgrund des Helikopterunfalls für Dienstag eine Staatstrauer ausgerufen habe: „Bei unserer Kabinettssitzung haben wir beschlossen, in unserem Land einen Tag der Staatstrauer auszurufen, um den tiefen Schmerz des iranischen Volkes zu teilen.“
Raisi war knapp drei Jahre lang Präsident des Irans. In seiner früheren Funktion als Staatsanwalt soll er im Jahr 1988 für zahlreiche Verhaftungen und Hinrichtungen politischer Dissidenten verantwortlich gewesen sein, weshalb seine Gegner ihm den Beinamen „Schlächter von Teheran“ verpassten. Die Amtsgeschäfte übernimmt nun Raisis erster Vize Mohammed Mochber. Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei beauftragte ihn damit, gemeinsam mit der Spitze der Justiz und des Parlaments innerhalb von 50 Tagen Neuwahlen zu organisieren. Vizeaußenminister Ali Bagheri, der zuletzt eine führende Rolle als Unterhändler bei den Atomverhandlungen mit dem Westen hatte, wurde zum geschäftsführenden Außenminister ernannt.
dpa/dtj