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Istanbul: Gift im Zimmer der toten Familie gefunden – Weitere Verdachtsfälle werden bekannt

  • November 26, 2025
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Istanbul: Gift im Zimmer der toten Familie gefunden – Weitere Verdachtsfälle werden bekannt

Nach dem Tod einer deutsch-türkischen Familie in Istanbul rücken neue Details und Verdachtsfälle in den Fokus: Im Hotelzimmer wurde das tödliche Gas Phosphin gefunden. Ermittler prüfen nun weitere Vergiftungen – darunter den Tod eines Kindes im April.

Die Ermittlungen zum Tod einer Hamburger Familie in Istanbul bestätigen die Vermutungen der vergangenen Woche. Laut einem Bericht der Rechtsmedizin wurde im Hotelzimmer der Familie das hochgiftige Gas Phosphin nachgewiesen. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtet, dass der Stoff in Wischproben aus dem Zimmer sowie in Handtüchern gefunden wurde. Die endgültige Todesursache steht zwar noch aus, doch eine Vergiftung gilt als wahrscheinlich.

Phosphin entsteht, wenn das Schädlingsbekämpfungsmittel Aluminiumphosphid mit Feuchtigkeit reagiert. Das Gas ist extrem gefährlich: Es schädigt Körperzellen und kann den Sauerstofftransport im Blut blockieren. Symptome reichen von Reizhusten und Erbrechen bis hin zu lebensbedrohlichen Organstörungen.

Die vierköpfige Familie war Mitte November während ihres Urlaubs in Istanbul gestorben. Ein vorläufiges Gutachten deutet darauf hin, dass eine Schädlingsbekämpfung im Zimmer unterhalb der Familie die Ursache gewesen sein könnte. Eine Lebensmittelvergiftung, die zunächst vermutet wurde, gilt inzwischen als weniger wahrscheinlich.

Kind starb im April womöglich auch an einer Vergiftung

In den vergangenen Tagen sind neue Hinweise auf ähnliche Vorfälle aufgetaucht. Laut der Nachrichtenagentur DHA starb bereits im April ein dreijähriger Junge, nachdem in der Nachbarwohnung eine Schädlingsbekämpfung durchgeführt worden war – offenbar durch dieselbe Firma, die auch im Hotel der Hamburger Familie tätig war. Der Autopsiebericht bestätigte damals eine Vergiftung durch Pestizide. Der Vater des Kindes erstattete Anzeige, die Istanbuler Generalstaatsanwaltschaft ermittelt.

dtj/dpa

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