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Nach Tod eines libyschen Generals in der Türkei: Blackbox geborgen

  • Dezember 24, 2025
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Nach Tod eines libyschen Generals in der Türkei: Blackbox geborgen

Nach dem tödlichen Absturz bei Ankara beginnt die Suche nach der Absturzursache. Aufschluss darüber könnten die geborgenen Flugschreiber liefern.

Nach dem Tod eines libyschen Generals bei einem Flugzeugabsturz in der Türkei haben die Behörden den Stimmenrekorder und den Flugdatenschreiber geborgen. Eine Untersuchung sei im Gange, um die Ursache des Absturzes „vollständig aufzuklären“, sagte der türkische Innenminister Ali Yerlikaya am Mittwoch vor Journalisten in der Hauptstadt Ankara.

Die Trümmer der am Dienstag nahe Ankara abgestürzten Maschine seien über drei Quadratkilometer verstreut, sagte Yerlikaya weiter. Mehr als 400 Einsatzkräfte seien an den Bergungsarbeiten beteiligt. Auch ein Team aus Libyen sei bereits in Ankara eingetroffen. Der Flugdatenschreiber zeichnet die Flugdaten auf, der Stimmenrekorder die Gespräche im Cockpit. Beide Geräte werden auch als Blackbox bezeichnet.

Flugzeug hatte technisches Problem gemeldet

Das Privatflugzeug vom Typ Falcon 50 hatte nach türkischen Angaben kurz nach dem Start aus Ankara ein technisches Problem gemeldet. Nach gut 40 Minuten Flugzeit brach der Kontakt ab und das Flugzeug stürzte etwa 80 Kilometer südlich der türkischen Hauptstadt ab. Alle acht Personen an Bord kamen nach türkischen Angaben ums Leben. Unter den Passagieren befand sich nach Angaben der libyschen Regierung in Tripolis auch Generalstabschef Mohammed al-Haddad.

Al-Haddad war Generalstabschef der Dbaiba-Regierung in Tripolis, die mit der Regierung in Ost-Libyen verfeindet ist. Die Türkei gilt als wichtigster Unterstützer der Regierung in Tripolis. Ankara hatte ihr 2019 durch militärische Unterstützung geholfen, eine Großoffensive abzuwehren, bei der General Chalifa Haftar Tripolis einnehmen wollte.

In Libyen tobte nach dem Sturz des Langzeitherrschers Muammar al-Gaddafi 2011 viele Jahre ein Bürgerkrieg. Heute ist das nordafrikanische Land, in dem Milizen und ausländische Staaten weiter um Macht und Ressourcen ringen, faktisch gespalten.

UN-Mission in Libyen spricht von „großer Tragödie“

Die UN-Mission in Libyen drückte ihr tiefes Bedauern über die „große Tragödie“ aus. Eines der Todesopfer habe im Rahmen einer Militärkommission eine entscheidende Rolle dabei gespielt, 2020 eine Waffenruhe in Libyen auf den Weg zu bringen. Al-Haddad seinerseits habe „standhaft für Frieden und Stabilität in einem starken Libyen geworben“ und als Patriot das Beste für sein Land gewollt.

dpa/dtj

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