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Die drittgrößte „Industrie“ der Welt: Korruption
Mangelnde Transparenz erlaubt illegale Finanzströme, Steuerschiebereien und Korruption. Die Auswirkungen sind sowohl für Industrie- als auch Entwicklungsländer verheerend.
Die Türkei übernimmt zum 1. Dezember den G-20-Vorsitz. Premierminister Ahmet Davutoğlu kündigte als eines der Ziele des türkischen Vorsitzes eine Strategie für Korruptionsbekämpfung an.
Doch wie ist die Situation aktuell? Aktionsgruppen legten auf dem G20-Gipfel im australischen Brisbane Zahlen vor:
– Eine Billion US-Dollar geht Entwicklungsländern jedes Jahr durch Steuerhinterziehung, Unterschlagung und Geldwäsche verloren.
– Die Kosten der Korruption werden auf fünf Prozent der globalen Wirtschaftsleistung beziffert.
– Wäre Korruption eine Industrie, wäre sie die drittgrößte der Welt.
– 20 bis 25 Prozent öffentlicher Ausschreibungen versickern in korrupten Taschen.
– Nur ein Prozent der Fälle von Korruption, Geldwäsche oder Steuerhinterziehung wird auch aufgedeckt.
– Die Mehrheit von Scheinfirmen findet sich in G20-Staaten.
– Rund 20 Billionen US-Dollar lagern auf Konten in Steueroasen. 3,2 Billionen davon stammen aus Entwicklungsländern.
– Durch Offenlegung von Daten könnten bis 2019 bis zu 13 Billionen US-Dollar zusätzlich in die Weltwirtschaft fließen, womit allein schon das Wachstumsziel der G20 erreicht würde. (dpa/dtj)