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Politik

Nuriye Gülmen nach 268 Tagen Hungerstreik aus Haft entlassen

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Nach mehr als 260 Tagen Hungerstreik hat ein türkisches Gericht die Freilassung der Universitätsdozentin Nuriye Gülmen angeordnet. Zwar sei die wegen Terrorvorwürfen angeklagte Frau zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden, das Urteil jedoch sofort ausgesetzt und die Freilassung unter Auflagen verfügt worden, 

meldete die Nachrichtenagentur Dogan am Freitagabend. 

Vergangenen Montag hatte das Gericht die Entlassung Gülmens aus der Untersuchungshaft noch abgelehnt, obwohl sogar die Staatsanwaltschaft für die Freilassung der stark geschwächten Angeklagten plädiert hatte.

Mehr als 150.000 Staatsbedienstete nach Putschversuch suspendiert

Der mit Gülmen wegen Terrorvorwürfen angeklagte Grundschullehrer Semih Özakca war im Oktober bis zu einem Urteil in dem Verfahren auf freien Fuß gesetzt worden. Gülmen und Özakca waren am 9. März in einen Hungerstreik getreten, um gegen ihre Entlassungen aus dem Staatsdienst zu protestieren. Die Dozentin und der Lehrer gehören zu mehr als 150 000 Staatsbediensteten, die nach dem Putschversuch vom Juli 2016 per Notstandsdekret entlassen oder suspendiert wurden.

Wasser, Zucker, Salz und Vitamin B

Gülmen und Özakca nehmen nur Wasser, Zucker, Salz und Vitamin B zu sich und haben angekündigt, ihren Hungerstreik fortzusetzen, bis sie ihre Arbeit zurückerhalten. Nachdem die Aktion in Ankara zunehmende Aufmerksamkeit auch außerhalb der Türkei auf sich gezogen hatte, waren Gülmen und Özakca im Mai unter dem Vorwurf der Mitgliedschaft in einer Terrororganisation in Untersuchungshaft genommen worden.

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dpa/dtj