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Gesellschaft

Auswanderungswelle hält an: Mehr als 3.000 türkische Mediziner weg

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Im Fokus: Ein Arzt mit einem Stethoskop um den Hals. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
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Im Jahr 2023 beantragten mehr als 3.000 türkische Ärztinnen und Ärzte die Ausreise. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Die drastische Zunahme wird auf unzureichende Arbeitsbedingungen, Gewalt und Reformversagen zurückgeführt – und hat dramatische Folgen.

Die Türkische Ärztevereinigung (TTB) hat aktuelle Zahlen veröffentlicht, die aufhorchen lassen: Im Jahr 2023 trafen 3.025 Ärztinnen und Ärzte die Entscheidung, ihre Zukunft im Ausland zu suchen und beantragten die notwendigen Formulare. Diese Zahl markiert einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den 2.685 Anträgen im Vorjahr und wirft einen bedenklichen Blick auf die Arbeitsbedingungen sowie die als unzureichend empfundene „Beyaz-Reform“ der türkischen Regierung.

In einer Stellungnahme betonte die TTB, dass die drastische Zunahme der Auswanderungsanträge nicht nur die Unzufriedenheit der Ärzteschaft widerspiegelt, sondern auch ein klares Zeichen für die mangelnde Effektivität der von der Regierung angekündigten Reformen im Gesundheitssektor ist. Trotz der Widrigkeiten bekundete die TTB ihren Entschluss, sich weiterhin für eine gesunde Zukunft einzusetzen.

Anzahl türkischer Mediziner in Deutschland steigt

Die Zahlen zeichnen ein eindeutiges Bild: Seit 2016 steigt die Anzahl der Anträge auf Auswanderung stetig an. Im Juli 2022 hatte Präsident Recep Tayyip Erdoğan noch Öl ins Feuer gegossen.

„Sollen sie halt gehen“: Immer mehr türkische Ärzte kommen nach Deutschland

Seine Worte, wonach Ärzte, die gehen wollen, gehen können und durch neue Kräfte ersetzt würden, könnten als Katalysator für den aktuellen Exodus der Mediziner aus der Türkei dienen. Der Ärzteverband Deutschland berichtete zu der selben Zeit, dass die Türkei im Ranking der ausländischen Ärzte in Deutschland, wo ein größer Ärztemangel herrscht, den 7. Platz belegt. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl der türkischen Ärzte von 1.802 auf 2.160 an.

Ein weiteres Problem ist die kaum in den Griff zu bekommende Gewalt, der Ärztinnen und Ärzte in der Türkei ausgeliefert sind. Sie reicht von verbaler bis hin zu physischer Gewalt, die in manchen Fällen leider auch tödlich endet. Ein Faktor, der sicherlich