Das Top-Spiel der türkischen Liga endete am Abend mit einem Remis. Doch wieder einmal ging es dabei nicht nur um das Sportliche.
Das brisante Istanbul-Derby zwischen Fenerbahçe und Galatasaray endete mit einem 1:1-Unentschieden, doch ein Vorfall überschattete das Spiel. Nachdem in der 27. Minute ein Gegenstand – vermutlich ein Feuerzeug – den Galatasaray-Spieler Kazımcan Karataş getroffen hatte, wurde inzwischen ein Fenerbahçe-Anhänger ermittelt und in Untersuchungshaft genommen. Der 22-jährige Linksverteidiger wurde bei der Attacke am Auge getroffen, blieb kurz bewusstlos liegen, konnte aber weiterspielen. Erste Untersuchungen ergaben eine Schwellung und eine Verletzung unter dem Auge. Der Schiedsrichter unterbrach nach dem Wurf die Begegnung für mehrere Minuten.
Die Polizei identifizierte den Täter mithilfe von Kamerabildern. Gegen ihn sein bereits ein einjähriges Stadionverbot ausgesprochen worden, berichten türkische Medien. Ob ihm weitere Konsequenzen drohen, wird sich zeigen.
Sané trifft für die „Löwen“
In Führung gebracht hatte Galatasaray der deutsche Nationalspieler Leroy Sané, Fenerbahçe konnte in der Nachspielzeit durch Jhon Duran ausgleichen. Damit bleibt die Tabellensituation in der Süper Lig unverändert. Gala ist weiter einen Punkt vor seinem Erzrivalen Fener, das seit wenigen Monaten vom deutsch-italienischen Coach Domenico Tedesco trainiert wird.
Ohnehin ist das Sportliche im türkischen Fußball aber derzeit in den Hintergrund gerückt. Grund dafür ist ein Wettskandal, in den sowohl Schiedsrichter, aber auch Spieler und Funktionäre verwickelt sein sollen. Mehrere Personen wurden bereits festgenommen und suspendiert.
International kämpfen beide Teams in der Champions League (Galatasaray) und Europa League (Fenerbahçe) ums Weiterkommen, liegen nach fünf Spielen der Ligaphase auf einem Playoff-Platz.
