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Gesellschaft

Dormagener lassen durch Nazi-Parolen keinen Keil zwischen sich treiben

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Die Menschen in Dormagen lassen keinen Keil zwischen sich treiben. Zuvor hatten Unbekannte Nazi-Parolen an die Wände von Schulen und einer Moscheebaustelle geschmiert.

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In Dormagen bereiten die fremdenfeindlichen Graffitis an einer Moscheebaustelle sowie an den Wänden von zwei Schulen weiterhin Sorgen. Die Nazi-Parolen waren am 20.12. 2014 und dem 3.1.2015 geschmiert worden. Die Ermittler tappen weiterhin im Dunkeln. „Im Ermittlungsverfahren zu den Farmschmierereien in Dormagen-Hackenbroich (…) gibt es bislang keinen Tatverdächtigen“, teilte Daniela Dässel von der Polizei im Kreis Neuss auf Anfrage von DTJ-Online mit. Die Polizei ermittle in alle Richtungen. Auch der Staatsschutz ist in die Ermittlungen einbezogen.

Zusammenhang zwischen Schmierereien an Moschee und Schulen nicht ausgeschlossen

Ob es einen Zusammenhang zwischen den Schmierereien an den Moscheewänden und den Schulen gibt, ist derzeit nicht bekannt. „Hinweise auf einen offensichtlichen Zusammenhang mit anderen ähnlich gelagerten Straftaten haben sich bisher nicht ergeben. Die Polizei schließt die Möglichkeit aber nicht aus“, teilte uns die Polizei weiter mit. Auch ist nicht klar, ob ein Zusammenhang mit Pegida besteht. Die Bewegung hatte bei ihren Demonstrationen in den vergangenen Monaten eine islamfeindliche Stimmung verbreitet.

Menschen in Dormagen rücken näher zusammen

Die Menschen in Dormagen wollen sich von den extremistischen Parolen nicht provozieren lassen und rücken näher zusammen. „Durch diese abstoßende Provokation wird kein Keil zwischen die Menschen hier in Dormagen getrieben, im Gegenteil“, sagte Michael Dries, Fraktionsvorsitzende der SPD in Dormagen. Auch der Leiter der Kreispolizeibehörde Neuss, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke zeigte sich empört. „In der Stadt Dormagen gibt es keinen Platz für Menschen, die, egal ob vorsätzlich oder einfach aus Dummheit und Unwissenheit solch menschenverachtende Parolen und verfassungswidrige Kennzeichen verwenden“, so Petrauschke. Die Schulleitungen der Realschule und des Leibniz-Gymnasiums im Stadtteil Hackenbroich sind darüber verärgert und haben zu Schulbeginn am morgigen Mittwoch eine Erklärung angekündigt.

Stadt lässt Graffitis entfernen

Bestürzt zeigte sich auch Bürgermeister Erik Lierenfeld. „Die Schmierereien, wie sie zum Beispiel an der Moschee oder am Schulzentrum Hackenbroich vorgekommen sind, haben mich sehr betroffen gemacht. Ich habe mir vorgenommen, dass diese nicht lange Bestand haben sollen und dürfen“, teilte das Stadtoberhaupt über Facebook mit. Die Stadt lässt daher die Graffitis durch ein Spezialunternehmen entfernen.

Polizei bittet um Mithilfe

Die Strafverfolgungsbehörden bitten Zeugen, die Hinweise zu den Vorfällen geben können, sich mit der Polizei unter der Telefonnummer 02131/3000 in Verbindung zu setzen. Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, hat die Staatsanwaltschaft Düsseldorf eine Belohnung in Höhe von 1.500 Euro ausgelobt.