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Politik

Gaskrise: Katar bereit zu mehr Lieferungen an Deutschland

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Der Golfstaat Katar ist nach Aussage seines Botschafters in Berlin grundsätzlich zu größeren Gaslieferungen an Deutschland bereit. Wie das genau funktionieren soll, steht indes noch nicht fest.

„Katar kann Deutschland helfen, seine Energiequellen zu diversifizieren“, sagte Abdullah bin Mohammed Al Thani am Donnerstag im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. „Was wir jetzt brauchen, ist eine direkte Kommunikation zwischen den Entscheidungsträgern in Katar und Deutschland, um einen Ausweg aus der Krise zu finden.“

Katars Energieminister Saad bin Scharida al-Kaabi hatte jedoch bereits in dieser Woche erklärt, weder Katar noch irgendein anderes einzelnes Land habe die Kapazitäten, um die russischen Gaslieferungen nach Europa mit Flüssiggas zu ersetzen. Er verwies dabei auf bestehende langfristige Verträge seines Landes mit anderen Abnehmern.

Großteil von Katars Gas geht nach Fernost

Von dem vertraglich gebundenen Gas könnten wahrscheinlich nur 10 bis 15 Prozent umgeleitet werden, sagte der Minister. Katar ist einer der weltweit größten Exporteure von Flüssiggas. Der allergrößte Teil geht jedoch nach Asien, vor allem nach Japan, Südkorea und Indien.

An Deutschland liefert der Golfstaat bislang nur sehr geringe Mengen. Katar teilt sich gemeinsam mit dem Iran das weltweit größte Gasfeld, das vor der Küste des Emirats liegt. Deutschland will nach Angaben von Wirtschaftsminister Robert Habeck verstärkt Gas und Kohle aus anderen Ländern einführen, um nicht von Moskau abhängig zu sein.

Kritik an Katar bleibt

Katar, Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft in diesem Jahr, wird immer wieder vorgeworfen, Arbeitsmigranten auszubeuten. Die Regierung in Doha weist die Kritik zurück und verweist auf zahlreiche Reformen, die die Lage der ausländischen Arbeiter verbessert hätten.

dpa/dtj

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