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Immer wieder Istanbul – warum eigentlich?

  • Juli 24, 2025
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Immer wieder Istanbul – warum eigentlich?

Ob Verhandlungen über den Ukraine-Krieg oder Irans Atomprogramm, wichtige Gespräche finden regelmäßig in der türkischen Metropole Istanbul statt. Warum die Stadt am Bosporus ein attraktiver Austragungsort ist.

In dieser Woche richten sich die Augen der Welt auf Istanbul, gleich zwei wichtige Konflikte sollen in der türkischen Millionenmetropole besprochen werden. Gestern reisten zum dritten Mal Vertreter aus Kiew und Moskau an, um über den Ukraine-Krieg zu verhandeln. Austragungsort war der berühmte Çırağan-Palast, ein ehemaliger Sultanspalast, an der Meerenge Bosporus. Vereinbart wurde unter anderem wieder ein weiterer Gefangenenaustausch zwischen den Konfliktparteien.

Am Freitag sind dann die Europäer in der Stadt: Vertreter aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien verhandeln mit dem Iran über das umstrittene Atomprogramm.

Stadt mit großer Historie und Symbolik

Istanbul ist seit jeher eine Stadt mit großer Historie und Symbolik, sie liegt auf zwei Kontinenten und gilt als Tür zwischen Europa und Asien. Der Bosporus verbindet das Schwarze Meer mit dem Mittelmeer. Doch nicht nur die Symbolik, auch der Pragmatismus des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan wird bei der Auswahl des Ortes eine Rolle gespielt haben.

Erdoğan kritisiert zwar den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, unterhält aber gute Beziehungen zu beiden Ländern. Die Beziehungen zwischen dem Iran und der Türkei gestalten sich mitunter als schwierig, gelten aber als stabil. Das NATO-Land Türkei hat mit den letzten Umwälzungen in der Region an Einfluss gewonnen. Ein Fakt, den auch die Europäer nicht ignorieren können.

Erdoğan, der für sein Vorgehen im Inneren gegen Oppositionelle immer wieder scharf kritisiert wird, stellt sein Land in der Außenpolitik gerne als Vermittler dar. Als Austragungsort dafür bietet sich Istanbul an – Erdoğans Geburtsstadt.

dpa/dtj

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