Israel-Boykott beim Zugverkauf? Siemens Türkei dementiert Bericht

Archivfoto: Siemens wurde 1847 von Werner von Siemens in Deutschland gegründet und nahm kurz darauf seine Tätigkeit in der Türkei auf, nachdem das Osmanische Reich beschlossen hatte, das Telegrafensystem im Land einzuführen. Foto: Siemens Türkiye
Siemens hat einen Bericht des Südwestrundfunks (SWR) über eine Israel-Boykott-Klausel bei einem Vertrag mit der türkischen Staatsbahn dementiert.
Der Sender berichtete am Freitag, Siemens habe Hochgeschwindigkeitszüge an die Türkei trotz einer damit verbundenen Verpflichtungserklärung zum Israel-Boykott verkauft. Die Islamische Entwicklungsbank in Saudi-Arabien habe der Staatsbahn den Kauf der Züge finanziert und die strikte Einhaltung der Boykottvorgaben der Arabischen Liga und der Afrikanischen Union gefordert.
Ein Siemens-Sprecher sagte: „Weder die Siemens AG noch Siemens Türkei haben 2018 im Zusammenhang mit der Vergabe von Hochgeschwindigkeitszügen eine Boykotterklärung unterschrieben.“ Es sei lediglich eine übliche Erklärung zur Herkunft der verbauten Teile abgegeben worden. Der Konzern sei seit rund 60 Jahren in Israel in verschiedenen Geschäftsbereichen aktiv und „dort tief verwurzelt“.
dpa/dtj