Kiew und Moskau: Nächste Verhandlungen in Istanbul

Archivfoto: Das von der belarussischen Staatsagentur BelTA verbreitete und von AP zur Verfügung gestellte Bild zeigt Oleksij Resnikow (l.), Verteidigungsminister der Ukraine, David Arachamija (2.v.l.), Fraktionsvorsitzender der ukrainischen Diener des Volkes, Mychajlo Podoljak (3.v.l.), Präsidentenberater, Boris Gryslow (4.v.r., verdeckt), Botschafter von Russland in Belarus, Leonid Slutsky (3.v.r.), Vorsitzender des Ausschusses für internationale Angelegenheiten der russischen Staatsduma, Alexander Fomin (2.v.r.), Vize-Verteidigungsminister von Russland, und Andrej Rudenko, Vize-Außenminister von Russland, wie sie sich Anfang März vor den Gesprächen nahe der polnisch-belarussischen Grenze begrüßen. Foto: Maxim Guchek/BelTA/AP/dpa
Nach rund zweiwöchigen Friedensverhandlungen im Online-Format wollen die Delegationen aus der Ukraine und Russland nun wieder persönlich zusammenkommen.
Das nächste Treffen finde in Istanbul statt, teilte das türkische Präsidialamt am Sonntagabend nach einem Telefonat von Kremlchef Wladimir Putin und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan mit. Ein Zeitpunkt wurde nicht genannt. Der russische Delegationsleiter Wladimir Medinski hatte zuvor auf Telegram mitgeteilt, ein Zusammenkommen sei am Dienstag und Mittwoch geplant. Auch der ukrainische Unterhändler David Arachamija bestätigte auf Facebook ein geplantes persönliches Aufeinandertreffen – sprach allerdings vom Beginn bereits am Montag.
Putin und Erdoğan hätten sich am Telefon unter anderem über den Stand der Verhandlungen ausgetauscht, erklärte das Präsidialamt in Ankara weiter. Erdoğan habe erneut betont, dass ein sofortiger Waffenstillstand erreicht werden müsse.
Verhandlungen bisher in Belarus oder online
Kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar hatten Delegationen beider Länder mit Verhandlungen begonnen. Nach drei persönlichen Treffen im Grenzgebiet von Belarus wurden die Gespräche in Videoschalten abgehalten. Die Ukraine fordert ein Ende der Kämpfe sowie einen Abzug der russischen Truppen. Moskau verlangt, dass Kiew auf einen Nato-Beitritt verzichtet, die Separatistengebiete im Osten des Landes als unabhängige Staaten sowie die russische Herrschaft über die annektierte Halbinsel Krim anerkennt.
Ankara unterhält gute Beziehungen zu Moskau und Kiew. In der Türkei hatten sich am 10. März bereits der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba und sein russischer Kollege Sergej Lawrow getroffen. Das Gespräch in Antalya brachte damals allerdings keine wesentlichen Fortschritte, wurde aber dennoch als Erfolg eingeordnet.
dpa/dtj