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Politik

Kurswechsel neun Jahre nach Mursi: Erdoğan gibt „Putschisten“ Al-Sisi wieder die Hand

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hofft nach einem Aufeinandertreffen mit Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi auf eine Annäherung zwischen beiden Ländern.

Ankara und Kairo könnten beim Streitthema Erdgasvorkommen im Mittelmeer „Frieden“ erreichen, sagte Erdoğan laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Montag.

Die beiden Präsidenten waren am Sonntag vor der Eröffnungsfeier der Fußballweltmeisterschaft in Katar kurz zusammengekommen. Aufnahmen zeigten, wie sie sich einen Handschlag gaben. Zwischen den beiden Ländern herrscht seit Jahren Eiszeit und die Staatschefs hatten ein gemeinsames Treffen lange Zeit vermieden.

Ägypten steht etwa im Konflikt um vermutete Erdgasvorkommen im östlichen Mittelmeer an der Seite Griechenlands, das sich darüber regelmäßig mit der Türkei streitet. Ägypten und Griechenland führen auch regelmäßig gemeinsame Manöver im östlichen Mittelmeer durch.

Mursi vergessen?

Der Konflikt zwischen der Türkei und Ägypten reicht aber noch weiter zurück. Er eskalierte 2013, nachdem die türkische Regierung die Absetzung des damaligen ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi durch die Armee wiederholt als illegitim bezeichnet hatte. Erdoğan bezeichnete Al-Sisi deswegen als „Putschisten“ und lehnte es jahrelang ab, ihn zu treffen, um ihn nicht zu legitimieren.

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Kairo wiederum warf Ankara vor, islamistische Organisationen wie die Muslimbrüder in der Region zu unterstützen. Gegen deren Anhänger geht Ägypten mit großer Härte vor, etliche sitzen im Gefängnis.

Nun sollen nach Willen Erdoğans türkische und ägyptische Minister Gespräche führen, ehe sich die Präsidenten wieder offiziell treffen. Die stellvertretenden Außenminister beider Staaten waren bereits im vergangenen Jahr zusammengekommen, um die zerrütteten Beziehungen zu kitten. Vor anderthalb Jahren hatten Ankara und Kairo wieder diplomatische Beziehungen aufgenommen.

dpa/dtj

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