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Gesellschaft

Kurz vor Öcalans Aufruf: Razzien gegen die PKK in der Türkei

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Ein Mann hält eine Flagge mit dem Konterfei von Abdullah Öcalan, dem Führer und Gründer der in vielen Ländern verbotenen und als Terrororganisation eingestuften kurdischen PKK. Foto: Andreas Arnold/dpa
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Zahlreiche Menschen wurden in der Türkei bei landesweiten Razzien festgenommen. Laut Regierung geht es gegen die PKK. Betroffen sind Politiker, Künstler und Journalisten. Der Einsatz kommt zu einer heiklen Zeit.

Die türkische Polizei hat in den letzten Tagen bei landesweiten Razzien zahlreiche Menschen festgenommen. Unter ihnen sind nach Angaben der Opposition auch Politiker, Künstler und Journalisten. Eine Sprecherin der prokurdischen Partei Dem sagte der Deutschen Presse-Agentur, bei der morgendlichen Polizeiaktion am Dienstag seien mindestens 29 Menschen in Gewahrsam genommen worden, darunter Parteimitglieder.

Die oppositionelle Zeitung „Cumhuriyet“ schrieb von 52 Festnahmen. Der türkische Innenminister Ali Yerlikaya sprach dagegen von Razzien gegen die PKK, die als Terrororganisation gelistet ist. Man habe in den letzten fünf Tagen bei landesweiten Einsätzen 282 PKK-Mitglieder festgesetzt, teilte Yerlikaya auf der Plattform X mit. Dabei seien auch Waffen beschlagnahmt worden.

Druck auf Opposition in Türkei wächst

Die türkische Regierung sieht die prokurdische Partei Dem als verlängerten Arm der PKK und wirft Teilen der Opposition Terrorverbindungen vor, die das zurückweist. In den vergangenen Wochen gingen die Behörden wieder öfter gegen Oppositionelle vor. Bürgermeister wurden etwa wegen Terrorvorwürfen ihres Amtes enthoben und Politiker festgenommen.

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Die Razzien kommen in einer politisch heiklen Zeit. Erwartet wird, dass der inhaftierte Chef der PKK, Abdullah Öcalan, schon bald zu einem Ende des jahrzehntelangen Konflikts zwischen PKK und türkischem Staat aufruft. „Es ist offensichtlich, dass die Aussicht auf eine Lösung und auf Frieden einigen den Schlaf raubt“, teilte die Dem mit Blick auf mögliche Verhandlungen mit. Jeden Tag werde gegen die vorgegangen, die Frieden wollten.

dpa/dtj