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Kultur/Religion

Lage in Nahost unberechenbar: Schwere Angriffe aus Libanon und Israel

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Bei mutmaßlichen Angriffen im Westjordanland und in Tel Aviv gibt es mehrere Tote. Die Vorfälle folgen auf schweren Beschuss mit Raketen aus dem Libanon und Gegenschläge aus Israel in der Nacht zuvor.

Nach weiterem Raketenbeschuss aus Syrien hat die israelische Armee nach eigenen Angaben in der Nacht zum Sonntag erneut Ziele im Nachbarland angegriffen. Zuvor waren demnach drei weitere Raketen von syrischem Gebiet in Richtung Israel abgefeuert worden. Zwei davon seien in der Nacht zum Sonntag „auf israelischem Gebiet“ eingeschlagen, ein weiteres Geschoss sei von Israels Raketenabwehr abgefangen worden. Wo genau die Raketen einschlugen, war zunächst nicht bekannt.

Die israelische Luftwaffe schoss nach Militärangaben in der Nacht auf die syrischen Raketenwerfer, von denen die Raketen abgefeuert worden waren. Zudem teilte die israelische Luftwaffe mit, sie habe ein Militärgelände der syrischen Armee getroffen sowie von der Armee genutzte Radarsysteme und Artillerieposten.

Schon am Samstagabend waren nach Militärangaben drei Raketen von Syrien aus auf den von Israel besetzten Teil der Golanhöhen abgefeuert worden. Die israelische Armee teilte mit, nur eine davon sei auf offenem Feld im südlichen Teil der Golanhöhen eingeschlagen. Die beiden anderen Raketen erreichten demnach offenbar nicht das israelische Gebiet.

Mehr Raketen als seit 2006

Am Donnerstag waren nach Angaben der israelischen Armee Dutzende Raketen aus dem Libanon auf israelisches Gebiet gefeuert worden – so viele wie seit 2006 nicht mehr. Damals war zwischen den beiden Seiten ein Krieg ausgebrochen. Bereits seit 1978 befinden sich die beiden Länder offiziell im Kriegszustand. Damals war Israel erstmals in den Libanon einmarschiert. Der Konflikt begann aber bereits 30 Jahre zuvor. An der Grenze der beiden Staaten kommt es immer wieder zu Spannungen. Die im Gazastreifen herrschende Hamas hat auch in den palästinensischen Flüchtlingslagern im Libanon großen Einfluss.

Israels Armee nahm eigenen Angaben zufolge im Libanon „terroristische Infrastruktur“ der Hamas ins Visier. Bei den Angriffen sind Augenzeugen zufolge mehrere Häuser nahe der Stadt Tyros beschädigt worden.

Der Libanon trage die Verantwortung für jeglichen Beschuss, der von seinem Staatsgebiet ausgehe, hieß es in einer Erklärung des israelischen Militärs. Dessen geschäftsführender Ministerpräsident Nadschib Mikati betonte: „Der Libanon lehnt jede militärische Eskalation, die von seinem Land ausgeht, sowie die Nutzung libanesischen Territoriums zur Durchführung von Operationen, die die bestehende Stabilität gefährden kann, vehement ab.“

Auch Kinderkrankenhaus beschädigt

In der Nacht zum Freitag und am Morgen flog Israels Armee auch Angriffe auf den Gazastreifen. Israelische Kampfjets bombardierten nach Militärangaben unter anderem Waffenfabriken sowie Angriffstunnel der Hamas. Verletzte oder Tote wurden zunächst nicht gemeldet. Ein Kinderkrankenhaus wurde nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums beschädigt. Eine Sprecherin der israelischen Armee bestätigte Angriffe auf Ziele in der Nähe, von einer Beschädigung des Krankenhauses wisse sie aber nichts.

Auch in einigen israelischen Orten im Süden gab es mehrfach Raketenalarm. Nach Angaben der Armee wurden mehr als 40 Geschosse in der Nacht aus dem Gazastreifen auf Südisrael abgefeuert.

Der jüngsten Eskalation in Nahost vorausgegangen ein Angriff der israelischen Polizei auf Palästinenser auf dem Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) in Jerusalem. Der Tempelberg steht unter muslimischer Verwaltung, während Israel für die Sicherheit zuständig ist. Der Tempelberg mit dem Felsendom und der Al-Aqsa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Er ist jedoch auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen. Auf dem Gelände um die Moschee kommt es immer wieder zu gewalttätigen Konfrontationen.

Weil dieser Tage Ramadan, das jüdische Pessach-Fest sowie Ostern gleichzeitig stattfinden, zieht es deutlich mehr Gläubige als sonst in die Jerusalemer Altstadt.

dpa/dtj

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