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Panorama

Lost Place in der Türkei: Ungeheuerliche Eintrittspreise für gescheiterte Villen

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Archivfoto: Die "Şato Evleri" in Mudurnu, unvollendete Luxusvillen, sind von wildem Gras umgeben und dienen als Kulisse für Musikvideos, während Touristen das Gelände erkunden und von einem Wachmann betreut werden. Foto: Google Maps/Oskar Hund
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Mudurnu zieht mit den „Şato Evleri“, einem unvollendeten Luxusbauprojekt, zahlreiche Touristen an. Doch die hohen Eintrittspreise sorgen für große Verärgerung, insbesondere unter den ausländischen Besuchern.

Die „Şato Evleri“ (Schloss-Häuser) in der türkischen Stadt Mudurnu, ein unfertiges Millionen-Bauprojekt, haben sich zu einem überraschenden Touristenziel entwickelt. Doch die Besucher werden von den horrenden Eintrittspreisen schockiert.

Mehrere Touristen haben auf Plattformen wie Google Rezensionen und Ekşisözlük ihre Empörung zum Ausdruck gebracht:

Ein deutscher Besucher berichtet: „Der Wachmann wollte 60 Dollar für 20 Minuten! Unverschämt. In meiner Firma hätte ich ihn sofort gekündigt.“

Ein weiterer deutscher Tourist beschreibt seine Erfahrung: „Eigentlich ist der Eintritt untersagt, aber entweder war der Wachmann käuflich oder man kann offiziell für 250 TL pro Person für 30 Minuten auf das Gelände.“

Besonders ärgerlich ist die Tatsache, dass anscheinend nur ausländische Touristen zur Kasse gebeten werden. Ein koreanischer Besucher schreibt: „Es ist eine Eintrittsgebühr von 100 USD pro 30 Minuten erforderlich. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dieser Betrag wird nur für Ausländer verlangt.“

Mehr als 200 Millionen gekostet

Die „Şato Evleri“, die einst als Teil des ambitionierten Burj Al Babas-Projekts konzipiert wurden, sollten ursprünglich 732 luxuriöse Villen umfassen und ein Thermal-Ressort für wohlhabende arabische Investoren darstellen. Doch das 2011 gestartete Projekt scheiterte 2018 aufgrund finanzieller Schwierigkeiten, und nur 587 Villen wurden fertiggestellt. Mehr als 200 Millionen Euro wurden dafür ausgegeben.

Trotz des Scheiterns hat das Gelände, das manche als Lost Place (verlassener Ort) bezeichnen, internationales Interesse geweckt und diente als Kulisse für Musikvideos von Künstlern wie Meduza, Becky Hill und Goodboys. Die Zukunft des Projekts bleibt jedoch ungewiss.