Mafia-Ermittlungen: Sperre und Geldstrafe für Hakan Çalhanoğlu

Hakan Çalhanoğlu (l.) steht mit Inter Mailand im Halbfinale der Champions League. In der Liga muss sein Team in der kommenden Begegnung auf ihn verzichten, obwohl er nicht verletzt ist. Foto: Sven Hoppe/dpa
In einem laufenden Ermittlungsverfahren zur mutmaßlichen Verflechtung von Ultra-Fangruppen mit der Mafia hat der italienische Fußballverband erste Disziplinarmaßnahmen ergriffen. Betroffen ist unter anderem der türkische Mittelfeldspieler Hakan Çalhanoğlu von Inter Mailand.
Wie italienische Medien berichten, wurde der türkische Nationalspieler wegen eines Treffens mit Vertretern der Inter-Fangruppierung „Curva Nord“ mit einer Sperre für ein Spiel sowie einer Geldstrafe in Höhe von 30.000 Euro belegt. Auch sein Trainer Simone Inzaghi muss ein Spiel pausieren und 15.000 Euro zahlen. Der stellvertretende Präsident Javier Zanetti wurde mit einer Geldbuße von 14.500 Euro belegt. Der Club Inter Mailand selbst muss 70.000 Euro zahlen, Stadtrivale AC Mailand 30.000 Euro.
Hintergrund ist eine Untersuchung der Staatsanwaltschaft in Mailand, die seit September 2024 wegen vermuteter mafiöser Verbindungen von Ultra-Gruppen der beiden Traditionsclubs ermittelt. Im Rahmen dieser Ermittlungen hat der italienische Fußballverband (FIGC) nun eigene sportrechtliche Konsequenzen gezogen. Nach FIGC-Regeln ist es Profis untersagt, nach Saisonbeginn direkten Kontakt zu Ultra-Vertretern zu pflegen.
Es ging ums Erdbeben: Kapitän der türkischen Nationalmannschaft räumt Treffen ein
Çalhanoğlu räumte das Treffen im Oktober 2024 ein und erklärte, es sei ein Dankeschön für ein Solidaritätstransparent gewesen, das ihm nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei am 6. Februar 2023 gewidmet wurde. Medienberichten zufolge akzeptierten sowohl Çalhanoğlu als auch Inzaghi die Strafen im Rahmen einer Einigung mit dem Verband.
Die Sperren treffen Inter Mailand zu einem sensiblen Zeitpunkt im Titelrennen der Serie A. Am Samstag empfängt der Club Hellas Verona – sowohl ohne Çalhanoğlu als auch ohne Cheftrainer Inzaghi. Vier Spieltage vor Saisonende liegt Inter mit 71 Punkten drei Zähler hinter Spitzenreiter SSC Neapel auf Rang zwei.