Panorama

Mit Lokum und Flagge: Sommerliche Türkei-Vorfreude an den Grenzen

  • Juli 27, 2025
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Mit Lokum und Flagge: Sommerliche Türkei-Vorfreude an den Grenzen

Der Sommer hat begonnen – und mit ihm die große Rückreisewelle tausender im Ausland lebender Türkinnen und Türken in ihre zweite Heimat. Seit dem Beginn der sogenannten „Gurbetçi-Saison“ am Ende Juni herrscht reger Betrieb an den Grenzübergängen Edirnes. Rund 670.000 Menschen in 164.000 Fahrzeugen sind laut offiziellen Angaben bereits über die Übergänge Kapıkule, Hamzabeyli, İpsala und Pazarkule in die Türkei eingereist.

Die Szene ist inzwischen ein jährliches Ritual: Autoschlangen mit europäischen Kennzeichen, Flaggen an den Seitenspiegeln, aufgeregte Kinder – und jede Menge Vorfreude auf Familie, Sonne und vertraute Heimatorte. Viele Reisende gönnen sich nach den Pass- und Zollkontrollen eine kurze Pause in Edirne, bevor sie weiter zu ihren eigentlichen Zielen fahren.

Schnellere Abfertigung, aber Stau in Serbien

In diesem Jahr sei die Einreise in die Türkei deutlich reibungsloser als in der Vergangenheit gelaufen, wie viele Türkeireisende erklären. Sie lobten die zügige Bearbeitung durch Polizei und Zollpersonal. Einziger Wermutstropfen: An der serbischen Grenze sei man teilweise stundenlang aufgehalten worden, berichteten einige.

Für besonders herzliche Willkommensmomente sorgt die Yurtdışı Türkler ve Akraba Topluluklar Başkanlığı (YTB), eine staatliche Institution, die sich um im Ausland lebende Türken kümmert. Ihre Mitarbeitenden begrüßen die Einreisenden mit Kolonya, Wasser, Lokum und kleinen Geschenken wie der türkischen Flagge oder der beliebten Bildungszeitschrift „Bilim Teknik“ – ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber der türkischen Diaspora.

Auch YTB-Präsident Abdülhadi Turus war persönlich vor Ort am Grenzübergang Kapıkule. Turus, der ebenfalls in Deutschland zur Welt kam, berichtete, dass er als Kind mit seiner Familie viele Male über diesen Grenzposten nach Elazığ reiste – damals mit stundenlangen Wartezeiten. Umso erfreulicher sei es, dass heute die technischen Möglichkeiten einen schnelleren Ablauf ermöglichten.

Ein Stück Zuhause – und viel Stolz

Die Bilder vom Grenzübergang zeigen mehr als nur eine Einreise: Sie erzählen von Heimatverbundenheit, von Identität – und vom Stolz darauf, beides zu vereinen. Für viele der Reisenden ist die Türkei nicht nur ein Urlaubsziel, sondern ein Teil ihrer selbst.

So wird die jährliche „Gurbetçi-Saison“ auch 2025 zu einem besonderen Kapitel gelebter Verbundenheit zwischen Europa und der Türkei. Und wer mit Kolonya, Lokum und Flagge empfangen wird, spürt gleich beim ersten Stopp: Willkommen daheim.

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