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Politik

Nach Aufregung in der Türkei: Israel-Profi Jehezkel bedankt sich für Liebe und Unterstützung

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14.01.2024, Antalya: Sagiv Jehezkel von Antalyaspor zeigt nach einem Tor gegen Trabzonspor auf seinen bandagierten Arm. Die türkische Justiz ermittelt seitdem gegen den israelischen Fußball-Profi. Foto: Uncredited/Depo Photos via ZUMA Press Wire/dpa
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Der ehemalige Antalyaspor-Spieler Sagiv Jehezkel ist nach seiner Freilassung erleichtert zurückgekehrt nach Israel. Er wendet sich per Instagram an seine Heimat.

Fußballprofi Sagiv Jehezkel hat sich nach seiner Rückkehr nach Israel mit einem emotionalen Post an seine Heimat gewandt. „Mein liebes Land, ich weiß nicht, wo ich anfangen soll, euch für all diese verrückte Liebe und Unterstützung zu danken, das ist wirklich keine Selbstverständlichkeit“, schrieb der 28-Jährige am Montagabend bei Instagram Stories: „Wir hatten zwei schwierige Tage, ich verspreche, dass wir uns nach und nach bei allen melden werden.“

Jehezkel hatte am Sonntag bei einem Meisterschaftsspiel der türkischen ersten Liga nach seinem Tor für Antalyaspor zum 1:1-Endstand gegen Trabzonspor seine bandagierte Hand in die Kameras gehalten. Darauf hatte auf Englisch und handschriftlich gestanden: „100 Tage“ sowie das Datum des Hamas-Massakers am 7. Oktober und ein Davidstern.

Nationalspieler Jehezkel wurde daraufhin in der Türkei festgenommen, Ermittlungen wegen Volksverhetzung wurden aufgenommen. Vom Verein wurde er freigestellt, Medienberichten zufolge wurde sein Vertrag einseitig aufgelöst. Er sagte, dass er mit seinem Torjubel nicht Partei für eine Seite ergreifen wollte, sondern nur auf das Schicksal der am 7. Oktober ermordeten oder verschleppten Menschen sowie deren Angehörige aufmerksam machen wollte. In Israel sorgten die Vorgänge in der Türkei für große Empörung. Auch in der Türkei gab es teilweise Unverständnis für die Festnahme.

Jehezkel wieder auf freiem Fuß

Auch wenn die Ermittlungen gegen ihn weiterlaufen, wurde Jehezkel wieder freigelassen, er konnte am Montag nach Israel zurückkehren. Am Flughafen wurde er von Mitarbeitern empfangen. Ein vom Verband veröffentlichtes Video zeigte, wie diese ihm eine israelische Fahne um die Schultern legten.

Am 7. Oktober 2023 hatten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen im Süden Israels ein Massaker verübt. Dabei töteten sie 1200 Menschen und verschleppten rund 250 weitere in den Gazastreifen. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive im Gazastreifen. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden dabei inzwischen mehr als 24.000 Menschen getötet. Die internationale Kritik an Israel wurde in den letzten Wochen immer lauter, Südafrika geht aktuell mit einer Klage gegen das Land vor und wirft ihm Völkermord vor.

„Wir beten für die Genesung der Verwundeten, die Rückkehr der Entführten und für die Sicherheit unsere heldenhaften Soldaten“, schrieb Jehezkel am Montag weiter bei Instagram Stories. Er war erst im September vergangenen Jahres von Hapoel Beer Sheva in die Süper Lig gewechselt und kam in 13 Saisonspielen auf sechs Tore.

dpa/dtj