Connect with us

Kultur/Religion

Touristen kommen nicht mehr kostenlos in die Ayasofya-Moschee

Published

on

10.01.2024, Istanbul: Eine Frau sitzt in der Ayasofa-Moschee zwischen Betenden und Besuchern. In diesem Bereich dürfen sich Besucher bald nicht mehr aufhalten. Sie sollen künftig den Bau von der oberen Galerie aus besichtigen. Foto: Linda Say/dpa
Spread the love

Bisher stand die Ayasofya-Moschee allen Interessierten kostenlos offen. Das ist seit gestern anders.

Touristen aus dem Ausland können die prächtige Ayasofya-Moschee (Hagia Sophia) in Istanbul von nun an nur noch gegen ein Eintrittsgeld betreten. Seit Montag würden Menschen, die zum Gebet kommen, von ausländischen Besuchern am Eingang des Prachtbaus getrennt, wie ein Sprecher des Tourismusministeriums sagte. Der Eintritt zu dem 2020 zur Moschee erklärten Bau koste rund 25 Euro. Die Einnahmen würden, so versichert Kulturminister Mehmet Nuri Ersoy, wieder für Kulturgüter ausgegeben. Etwa für Ausgrabungen oder den Erhalt von Monumenten wie der Ayasofya-Moschee.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte die einst als Kirche gebaute Hagia Sophia in Istanbul im Sommer 2020 von einem Museum in die Ayasofya-Moschee umgewandelt. Errichtet von Kaiser Justinian war die Hagia Sophia fast ein Jahrtausend lang das größte Gotteshaus der Christenheit. Ab der Eroberung Konstantinopels (heute Istanbul) 1453 durch die Osmanen diente die Hagia Sophia als Moschee. Auf Anordnung des türkischen Republikgründers Mustafa Kemal Atatürk wurde das Gebäude 1934 zum Museum.

Kopfhörer statt Reiseführer

Touristen wie Betende durften bislang gemeinsam den Innenraum des Gotteshauses betreten. Während die Betenden nun die bisherigen Eingänge nutzen können, werden Touristen über eine Galerie ins obere Stockwerk geführt. Reiseführer dürfen laut Kulturminister Ersoy nicht mehr erklärend durch die Gänge geleiten. Stattdessen sollen Kopfhörer eingesetzt werden. „Unsere Priorität dort ist das Gebet“, sagte Ersoy vor Kurzem. Touristen machten unvermeidlich Lärm und störten damit unfreiwillig den Frieden und das Gebet.

dpa/dtj