Politik
Nicht mehr nur zu Lande, in der Luft und zur See
Vor 13 Jahren wurde das Weltraumprogramm der TSK ins Leben gerufen. Heute verfügt die Türkei bereits über zwei funktionstüchtige Beobachtungssatelliten und diesen sollen in den nächsten Jahren noch weitere folgen. (Foto: zaman)
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Im Jahre 2000 gab der damalige Generalstabschef der türkischen Streitkräfte, Hüseyin Kıvrıkoğlu, durch die Schaffung einer Stabsstelle unter dem Titel „Space Group Command“ den Anstoß zur Bildung einer Einheit zur Durchführung von Weltraumstudien.
In einer Erklärung legte der Generalstab Gründe und Aufgaben des türkischen Weltraumprogrammes dar. In Übereinstimmung mit internationalen Verpflichtungen solle es im Rahmen des Verteidigungsauftrages der Armee für friedliche Zwecke verwendet werden, darüber hinaus helfen, geografische Problematiken und Klimabedingungen zu erforschen, die Geheimdienste dadurch in ihrer Aufklärungsarbeit unterstützen, aber auch aufklärungsunabhängige Videoüberwachung und die Sicherung der passenden Bedingungen für Steuerung, Kontrolle und Aufrechterhaltung eines sicheren und stabilen Kommunikationsnetzes erleichtern.
Außerdem sollte der Bedrohung durch ballistische Flugkörper entgegengewirkt werden können, Abwehrmaßnahmen gegen äußere Bedrohungen erleichtert und ein Frühwarnsystem geschaffen werden, das es innerhalb einer angemessenen Reaktionszeit ermöglicht, elektronische Unterstützung im operativen Bereich zu sichern und die passenden Situationsanalysen zu liefern.
Die türkischen Streitkräfte sollten mithilfe des Programms in die Lage versetzt werden, unter allen Bedingungen zuverlässig und nachhaltig Daten für Navigation, Positionierung und Timing zu gewinnen.
Raumfahrtsysteme sollten auch im Orbit Platz schaffen für Satelliten, die es beispielsweise ermöglichen, Informationen über Aktivität und Entwicklung von Anbauflächen zu erhalten.
Seit ihrer Gründung wurden seitens der Weltraum-Task Force schon mehrere Projekte erfolgreich in Angriff genommen: So wurden Satellitensysteme geschaffen und Projekte in diesem Zusammenhang durchgeführt, die der Space Command Group halfen, die TSK bei der Planung und Durchführung von Operationen zu unterstützen.
Anhaltend intensive Forschungstätigkeit
Der Space Group Command, der für diverse Tätigkeitsbereiche eingerichtet wurde, ist des Weiteren im Besitz von Satellitensystemen zur Aufklärung und Forschung, zur Alarm-Warnung, elektronischen Unterstützung, Positionierung, Satellitennavigation und steht unter dem Kommando des Befehlshabers im Satellitenzentrum.
Meilensteine des Raumfahrtprogramms waren vor allem aber die Starts der Satelliten RASAT und GÖKTÜRK 2, wobei Letzterer am 18. Dezember 2012 als Beobachtungssatellit in die Umlaufbahn geschickt wurde und von drei terrestrischen Stationen aus und mithilfe des Flugcomputers BILGE gesteuert wird. Er stand am Ende eines Prozesses, im Zuge dessen stufenweise ein vom Boden aus gesteuertes Satellitensystem geschaffen wird, das durch eine im Bereich der zuständigen Einheit des Space Group Commands angesiedelte Befehlsstruktur gemanagt werden würde.
Das dadurch geschaffene Sat-TV wird gegen Ende des nächsten Monats funktionsfähig sein und den türkischen Streitkräften zur Verfügung stehen. Der Satellit wird in der Lage sein, aus aller Welt die gewünschten Bilder in hoher Auflösung zu liefern. Weitere Satellitensysteme, die von den terrestrischen Steuerungseinheiten der TSK her bedient werden können und in Stufen aktiviert werden sollen, werden derzeit von der entsprechenden Forschungsgruppe des Space Group Commands entwickelt.
Es ist geplant, dass die dahinterstehende Organisationsstruktur bis 2023 vervollständigt wird.