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Kultur/Religion

Sezen Aksu: Erdoğan rudert zurück – bitterer Beigeschmack bleibt

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Die brutale Wortwahl in Zusammenhang mit der Diskussion um die türkische Pop-Diva Sezen Aksu hat dem Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan scharfe Kritik ein- und ihn wohl zum Innehalten gebracht.

Die Aussagen des Präsidenten seien ein Paradebeispiel für Hassrede, sagte Mahmut Çınar, Musiker und Mitglied der Vereinigung „Art Interrupted“, die zu Kunstfreiheit in der Türkei arbeitet.

Die türkische Pop-Ikone war wegen Zeilen aus einem 2017 erschienenen Lied unter Beschuss von regierungsnahen Gruppierungen geraten. Erdoğan selbst sagte daraufhin in einer Rede in einer Moschee, niemand dürfe schlecht über Adam und „Mutter Eva“ sprechen. „Es ist unsere Pflicht, jenen ihre Zungen auszureißen, wenn nötig.“

Nicht Aksu gemeint

Den Namen der Musiklegende erwähnte er dabei nicht. In dem vor fünf Jahren veröffentlichten Lied „Şahane bir sey yaşamak“ singt Aksu „Grüßt mir die Unwissenden Adam und Eva“. Adam gilt im Islam als Prophet. Zahlreiche Künstler und Politiker haben sich mittlerweile solidarisch mit der Pionierin des türkischen Pop gezeigt.

Nach einer Welle der Kritik – teilweise auch aus den eigenen Reihen – hatte Erdoğan seine Aussagen relativiert. Er habe gar nicht Sezen Aksu gemeint, sagte er. Von vielen Medien wurde das als Zurückrudern gewertet. Dass Erdoğan seine Aussagen relativiert habe, zeige, dass Kunst in der Türkei allen Repressionen zum Trotz unglaublich stark sei, sagte Çınar. „Sie ist immer noch so stark, dass sie sogar den Präsidenten dazu bringt, innezuhalten, nachzudenken und etwas zu bereuen.“

dpa/dtj

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