Titel aus der Hand gegeben: Türkei verliert EM-Finale gegen Deutschland

Deutschland ist Basketball-Europameister. Im Finale setzte sich das Team gegen die Türkei durch. Nach 40 umkämpften Minuten hieß es 88:83.
Im Finale der EuroBasket 2025 traf die türkische Nationalmannschaft am Sonntagabend auf Deutschland – beide Teams gingen mit ungeschlagenen Bilanzen (8-0) ins Endspiel. Die Türkei hatte sich im Halbfinale mit 94:68 gegen Griechenland durchgesetzt und war sehr selbstbewusst in Riga und mit tausenden Anhängern im Rücken angetreten. Doch Deutschland setzte sich im Finalspiel knapp mit 88:83 durch.
Die Partie war ausgeglichen und von mehreren Führungswechseln (ganze 15) geprägt. Die Türkei legte einen starken Start hin, führte gleich mit 13:2. Besonders Alperen Şengün (28) und Cedi Osman (23) sorgten im Laufe der Begegnung für Punkte. Osman traf sechs seiner neun Dreierversuche und sorgte damit für wichtige Offensivimpulse. Şengün zeigte einmal mehr seine Vielseitigkeit und Führungsstärke; allerdings war er durch frühe Fouls etwas eingeschränkt in der Schlussphase. Er war es auch, der in der Schlussphase einen recht offenen Wurf am Brett verlegte und im letzten Angriff einen Dreier verwarf, der den Ausgleich bedeutet hätte.
Bonga nicht zu stoppen
Deutschland überzeugte mit großer Tiefe im Kader und mit mentaler Stärke in den letzten Minuten. Dennis Schröder war der entscheidende Mann: Sein schwieriger Korbleger, ein Pullover-Jump-Shot und zwei getroffene Freiwürfe in den entscheidenden Sekunden sicherten Deutschland die Goldmedaille. Auch Daniel Theis und Andreas Obst trafen in der Schlussphase von jenseits der Dreipunktelinie. Zuvor lieferte Isaac Bonga eine Top-Partie ab und kam insgesamt auf 20 Punkte.
Dabei war die Türkei 4:20 Minuten vor Schluss noch mit fünf Punkten vorn (76:71). Doch schlechte Entscheidungen, eine nicht so intensive Defense wie in vielen anderen EM-Spielen sowie unnötige Turnover (u.a. von Shane Larkin) brachten Deutschland zurück und entscheidend ins Spiel.
Schwacher Trost: Şengün ausgezeichnet
Trotz der Niederlage kann die Türkei zufrieden sein. Es war die erste Finalteilnahme seit 2001. Daneben spielte Şengün ein bärenstarkes Turnier und wurde neben Schröder und Franz Wagner (beide Deutschland), Giannis Antetokounmpo (Griechenland) und Luka Doncic (Slowenien) in die beste Mannschaft der EM gewählt. Mit 21,6 Punkten, 10,1 Rebounds und 6,6 Assists legte er hervorragende Zahlen auf.
Nach der Partie war die Enttäuschung spürbar, aber auch Stolz. Şengün erklärte: „Wir haben hart gekämpft. Ein paar Kleinigkeiten haben gefehlt am Ende.“ Coach Ergin Ataman, der nach der Schlusssirene sichtlich geknickt war, betonte, dass das Turnier trotz der Finalniederlage ein Meilenstein gewesen sei, aber der Wunsch bleibe, das nächste Mal den Titel zu holen.
Für Deutschland ist es nach dem WM-Titel vor zwei Jahren das nächste sehr erfolgreiche Turnier. Damit darf sich das Team „amtierender Welt- und Europameister“ nennen. Für Schröder, der zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde, die Krönung seiner Nationalmannschaftskarriere.