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Politik

USA drängen Erdoğan zu Sanktionen: „Wir werden Alternativen suchen“

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Vor dem Hintergrund möglicher Strafen will die Türkei Alternativen zum russischen Zahlungssystem Mir in Betracht ziehen. Bislang nutzen fünf türkische Banken das Zahlungssystem.

„Wir müssen uns jetzt überlegen, was wir tun können (…), welche Alternativen es gibt“, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu Donnerstag auf die Frage, ob die Türkei Sanktionen riskiere. Eine Entscheidung solle am Freitag fallen, kündigte Erdoğan an.

Das US-Finanzministerium hatte kürzlich vor Strafen für die Umgehung von verhängten Finanzsanktionen gegen Russland über das System Mir gewarnt. Bisher hatten fünf staatliche türkische Banken das System genutzt. Vor einigen Tagen setzten nach Medienberichten zwei von ihnen die Nutzung infolge der US-Warnung dann aus.

Visa und Mastercard setzen Russlandgeschäft aus

Nach dem Angriff auf die Ukraine hat der Westen unter anderem Sanktionen im Finanzsektor gegen Russland verhängt. Viele Geldhäuser wurden vom Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift ausgeschlossen. Die weltweit größten Kreditkartenbetreiber Visa und Mastercard setzten ihr Russlandgeschäft aus.

Das Nato-Mitglied Türkei beteiligt sich bisher nicht an Sanktionen gegen Russland und ist somit auch eines der wenigen Länder, in das Russen derzeit problemlos reisen können. Erdoğan sagte weiter, er würde Direktflüge begrüßen zwischen Russland und der „Türkischen Republik Nordzypern“, die weltweit nur von der Türkei anerkannt wird.

Teilmobilmachung: Russen fliegen in die Türkei

Zuvor hatten lokale Medien über die Einrichtung einer solchen Strecke spekuliert. Tickets aus Russland in die Türkei sind zurzeit begehrt. Ein Sprecher des Flugunternehmens Turkish Airlines sagte der dpa, die Nachfrage nach Tickets von Russland in die Türkei sei nach der angekündigten Teilmobilmachung im Ukraine-Krieg deutlich angestiegen.

Auf der Internetseite der Airline waren Flugtickets von Moskau nach Istanbul am Donnerstagabend etwa für fünf Tage im Voraus ausgebucht. Für die Strecke von Istanbul nach Moskau gab es weiterhin Tickets.

dpa/dtj

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